Rapunzel | Frau Gothels Feldsalat

Nach dem Cocktail der Goldmarie und Ilsebills Forelle gibt es heute endlich das nächste Rezept aus den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Ihr erinnert Euch bestimmt: 

Schwanger steht Rapunzels Mutter am Fenster, schaut in den Garten der Nachbarin, einer mächtigen und gefürchteten Zauberin. Da erblickt sie die frischesten, grünsten, schönsten Rapunzeln: diese – und keine anderen – muss sie haben. Ihr Verlangen nimmt von Tag zu Tag zu, bis ihr Mann sich erbarmt, über die Mauer steigt und heimlich ein paar Rapunzeln für sie aussticht. Sie macht sich einen Salat draus, isst diesen auf, doch ihre Lust ist nicht gestillt. Mehr muss es sein! Also muss der Mann am Abend drauf erneut los und noch mehr Feldsalat klauen. Doch diesmal wird er von der Zauberin erwischt: 

„Wie kannst du es wagen,“ sprach sie mit zornigem Blick, „in meinen Garten zu steigen und wie ein Dieb mir meine Rapunzeln zu stehlen? das soll dir schlecht bekommen.“ „Ach,“ antwortete er, „laßt Gnade für Recht ergehen, ich habe mich nur aus Noth dazu entschlossen: meine Frau hat eure Rapunzeln aus dem Fenster erblickt, und empfindet ein so großes Gelüsten, daß sie sterben würde, wenn sie nicht davon zu essen bekäme.“ Da ließ die Zauberin in ihrem Zorne nach und sprach zu ihm „verhält es sich so, wie du sagst, dann kommt doch herüber zum Essen und ich zeige Euch mein bestes Rezept für die köstlichen Rapunzeln.“ So verbrachten sie alle gemeinsam einen wunderbaren Abend mit gutem Essen. Und als einige Monate später der Mann und die Frau eine wunderschöne Tochter zu Welt brachten, da machten sie die Zauberin zur Gothel (Patin) und nannten das Kind Rapunzel.


Der wunderschöne Rapunzel-Salat wird in einem (echt nordhessischen) Schmand-Dressing serviert und mit knusprigen Brotwürfeln gemischt. Obendrauf kommen zwei verschiedene, ganz unterschiedliche Köstlichkeiten: fruchtige Granatapfelkerne und karamellisierte Maronenbrösel. Für uns ein rundum wunderbarer Wintersalat!

für 2 Portionen

100 g Feldsalat
1 Brötchen oder 2 Scheiben Brot
Öl oder Butter
Salz, Knoblauch, Pfeffer
100 g Maronen (gegart und geschält gewogen)
etwas Ahornsirup
1/2 Granatapfel
 
150 g Schmand
100 g Joghurt 
etwas Zitronensaft oder einen Spritzer Essig

Zubereitung:

Den Salat waschen, verlesen und gut abtropfen lassen. 

Das Brötchen oder Brot würfeln und in einer Pfanne knusprig rösten. Ich nehme dafür zunächst kein Öl, sondern röste es erst einmal trocken. Erst ganz am Ende gebe ich etwas Fett, Salz und Knoblauch hinzu und lasse es schwenkend zuende rösten. Zur Seite stellen.

Die Maronen grob hacken und ebenfalls rösten, nach Geschmack würzen und am Ende mit ein wenig Ahornsirup (ein TL reicht schon) karamellisieren. Ebenfalls zur Seite stellen.

Den Granatapfel zerteilen und die Kerne lösen und bereitstellen.

Aus Schmand und Joghurt die Salatsauce anrühren und mit einem Spritzer Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Knoblauch abschmecken.

Salat und Brot mit dem Dressing mischen und mit Maronenbröseln und Granatapfelkernen servieren.
 

 
 
Mit diesem Salat nehme ich bei der Winter-Runde von Saisonal schmecktߴs besser teil. 
 
Außerdem sind dabei: 
 
Möhreneck: Lauch-Maronen-Pasta 
Münchner Küche: Käse-Lauch-Suppe 
Küchenlatein: Rotkohlaufstrich 
Lebkuchennest: Chicoréesuppe 
 
 
Ich habe schon ganz viele weitere Märchenrezepte für Euch im Kopf. Habt ihr ein (Grimmsches) Lieblingsmärchen?
 
Fragt voller Vorfreude
 
Eure

4 Kommentare:

  1. Oh, ein schönes Märchen der Grimms - ich dachte ich hätte alle gelesen.
    Der Rapunzelsalat mit Maronen und Granatapfel sieht jedenfalls sehr schmackhaft aus!
    Viele Grüße Sylvia

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  2. Das Märchen habe ich gerade in der Weihnachtszeit gesehen. Die Suppe ist gekauft, obwohl ich mehr auf die Märchen von Hans-Christian Andersen stehe

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  3. Anonym1/2/23

    Feldsalat und ein cremiges Dressing-geht bei uns auch nicht ohne. Meist mit saurer Sahne. Dein Rezept und deine Idee zu den Märchenrezepten finde ich klasse.

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  4. Eine wirklich schöne Idee, Rezepte zu den Märchen zu entwickeln. Ich würde auf jeden Fall auch mal gerne die kochende Zauberin besuchen. Der Salat sieht Klasse aus.

    Gruß Volker

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