Ihr Lieben!
Knapp zehn Tage war ich nun in Bayern auf dem jährlichen Authentic Camp der Two Rivers Privity.
Ganz kurz vorher war unser lang ersehnter Dutch Oven angekommen, sodass wir vorab keinerlei Möglichkeiten hatten ihn auszuprobieren und die Premiere vor Ort stattfinden musste.
Die ersten Erfahrungen davon teile ich hier mit Euch!
1. Projekt: Popkorn
Für den Tag der offenen Tür war ein "Show-Kochen" mit dem Dutch Oven geplant. Was aber nun tun, wenn man den Dutch Oven nie zuvor ausprobiert hat und der Spezialist aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen kann? Die Antwort ist simpel: Etwas Simples! Also entschieden wir uns für Popkorn und damit es auch etwas wirklich außergewöhnliches ist, sollte es salziges Popkorn geben. Der Dutch Oven wurde also erst einmal vorsichtig erwärmt (denn Regel 1 zum Umgang mit Dutch Oven besagt, dass man einen kalten Dutch Oven niemals sofort in die heiße Glut stellen darf, weil er sich dann verzieht). Dann haben wir ein wenig Olivenöl in den Dutch Oven gegeben und Popkorn-Mais hineingeschüttet, sodass die Oberfläche knapp bedeckt war, aber keine Körner übereinander lagen. Schließlich den Dutch Oven schließen und abwarten - nach einiger Zeit ertönt das bekannte "plopp" - eben wie beim Popkorn machen auf dem Herd oder in der Mikrowelle. Wenn das "plopp" weniger wird, kann man den Dutch Oven vom Feuer nehmen und das fertige Popkorn abschöpfen, in eine Schüssel geben und da nach Geschmack salzen. Nach mehreren Portionen Popkorn ist der Dutch Oven natürlich sehr heiß und das Popkorn droht schnell zu verbrennen... ganz so simpel ist also selbst das nicht...
Auf vielfachen Wunsch haben wir später aber auch noch ein klassisches Popkorn gemacht, mit geschmolzener Butter und Zucker.
2. Projekt: Gulasch
Direkt am folgenden Tag gab es bei uns das erste Kesselgulasch. Allerdings habe ich es nicht wirklich selbst gekocht, sondern lediglich ausgeführt, was eine der erfahreneren Köchinnen mir gesagt hat - und am Ende hat sie es auch fertig zubereitet. Leider gibt es davon auch kein Bild.
2 1/2. Projekt: Trockenfleisch
Da es kein wirkliches Projekt aus dem Dutch Oven ist, darf es eigentlich auch keine eigene Nummer bekommen. Aber da es aus dem Rauch kommt, wir es auf dem Lager zweifach zubereitet haben und es einfach unglaublich wohlschmeckend war, muss es erwähnt werden. Dafür haben wir mageres Rindfleisch in dünne Streifen geschnitten, gesalzen (beim zweiten Mal zusätzlich verschieden gewürzt (Pfeffer, Paprika, Knoblauch, Chili) und dann im Rauch getrocknet. Für uns perfekt für zwischendurch!
3. Projekt: Ingwer-Sirup
Ich hatte bereits zuhause einmal einen Ingwer-Sirup gekocht, den man mit Wasser aufgießen konnte um ein Ginger-Ale-ähnliches Getränk zu erhalten (nicht ganz so süß, etwas schärflich). So etwas wollte ich nun auf dem Camp auch herstellen und habe dafür Unmengen von Ingwer geschält und kleingeschnitten, mit Zitronensaft, Zucker und Wasser aufgekocht und danach in Flaschen abgefüllt.
Leider war das Ergebnis trotz ganz viel zugefügter Liebe nicht so toll wie das am heimischen Herd. Woran es lag kann ich gar nicht so genau sagen. Es schmeckte vielleicht tatsächlich zu sehr nach Kessel, war mir nicht sauer genug und vielleicht ein wenig zu süß. Abgemischt mit Bitter Lemon war es dann doch noch ganz in Ordnung, aber das muss ich definitiv noch einmal ausprobieren...
4. Projekt: Kartoffel-Topf
Dienstagabend sollte es erneut etwas einfaches aber gutes aus dem Dutch Oven geben und leider habe ich erneut keine Bilder davon - es war einfach zu schnell aufgegessen. Dazu haben wir zunächst Kartoffeln gekocht und zur Seite gestellt. Dann haben wir im Dutch Oven Zwiebeln und Speck kräftig angebraten. Danach kamen die Kartoffeln wieder hinzu, wurden kurz mit angebraten und dann mit Sahne abgelöscht. Schließlich wurde ein wenig kleingeschnittener Gouda untergerührt, sodass ein cremiger Kartoffel-Topf entstand. Deftig und einfach, aber sehr lecker!
5. Projekt: Der Brot-Contest
Das ultimative Dutch Oven-Projekt ist natürlich ein selbstgebackenes Brot. Den Start machte unser Freund Basti mit meinen Dutch Oven und dem sogenannten "No Knead-Bread". Leider wurde der Dutch Oven zu schnell zu heiß und das Brot verbrannte ein wenig. Trotzdem ging es sehr schön auf und war sehr fluffig und schmeckte mir -von der Rinde mal abgesehen- sehr gut. Den nächsten Versuch unternahm unser Bekannter Heiko mit einer Brotmischung und dieses Brot wurde wirklich sehr gut. Und so startete auch ich meinen Anlauf mit einem Bier-Chili-Brot. Mein Teig war allerdings viel zu flüssig und ich musste fast doppelt so viel Mehl nehmen wie im Rezept stand. Außerdem wurde mein Dutch Oven nicht heiß genug und ich musste viel mit der Glut und dem Feuer experimentieren. Aber nach gut 75 Minuten -statt 25- war mein Brot fertig und kam abends beim gemeinsamen Essen mit Kürbissuppe sehr gut an!
6. Projekt: Chili con carne
Ganz klassisch gab es als vorläufig letztes Essen ein Chili con carne - Bohnen, Speck, Hackfleisch, Chili. Sehr lecker und leider ebenfalls ohne Photo. Die Reste gab es am nächsten Morgen, eingewickelt in selbstgemachte Pfannkuchen.
Fazit:
Das Kochen mit dem Dutch Oven ist anstrengend! Ständig bewegt man sich sehr nah am oder im heißen Feuer, bekommt Rauch in die Augen. Der Topf ist enorm schwer, egal ob mit Dreibein oder ohne, ob mit Deckel oder ohne. Die Hitzeregulierung ist sowohl über dem normalen Feuer als auch mit Holzkohlebriketts sehr schwierig und erfordert sehr viel Übung. Aber das Gefühl, ein fertiges Essen auf dem Tisch zu haben, ist großartig. Und das meiste ist sehr lecker! Ich möchte trotz Brand-, Schnitt- und Quetschwunden unbedingt mehr mit dem Dutch Oven ausprobieren und freue mich schon auf die neuen Erfahrungen.
Soviel von mir, liebe Grüße,
Eure Marie-Louise
Knapp zehn Tage war ich nun in Bayern auf dem jährlichen Authentic Camp der Two Rivers Privity.
Ganz kurz vorher war unser lang ersehnter Dutch Oven angekommen, sodass wir vorab keinerlei Möglichkeiten hatten ihn auszuprobieren und die Premiere vor Ort stattfinden musste.
Die ersten Erfahrungen davon teile ich hier mit Euch!
1. Projekt: Popkorn
Für den Tag der offenen Tür war ein "Show-Kochen" mit dem Dutch Oven geplant. Was aber nun tun, wenn man den Dutch Oven nie zuvor ausprobiert hat und der Spezialist aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen kann? Die Antwort ist simpel: Etwas Simples! Also entschieden wir uns für Popkorn und damit es auch etwas wirklich außergewöhnliches ist, sollte es salziges Popkorn geben. Der Dutch Oven wurde also erst einmal vorsichtig erwärmt (denn Regel 1 zum Umgang mit Dutch Oven besagt, dass man einen kalten Dutch Oven niemals sofort in die heiße Glut stellen darf, weil er sich dann verzieht). Dann haben wir ein wenig Olivenöl in den Dutch Oven gegeben und Popkorn-Mais hineingeschüttet, sodass die Oberfläche knapp bedeckt war, aber keine Körner übereinander lagen. Schließlich den Dutch Oven schließen und abwarten - nach einiger Zeit ertönt das bekannte "plopp" - eben wie beim Popkorn machen auf dem Herd oder in der Mikrowelle. Wenn das "plopp" weniger wird, kann man den Dutch Oven vom Feuer nehmen und das fertige Popkorn abschöpfen, in eine Schüssel geben und da nach Geschmack salzen. Nach mehreren Portionen Popkorn ist der Dutch Oven natürlich sehr heiß und das Popkorn droht schnell zu verbrennen... ganz so simpel ist also selbst das nicht...
Auf vielfachen Wunsch haben wir später aber auch noch ein klassisches Popkorn gemacht, mit geschmolzener Butter und Zucker.
2. Projekt: Gulasch
Direkt am folgenden Tag gab es bei uns das erste Kesselgulasch. Allerdings habe ich es nicht wirklich selbst gekocht, sondern lediglich ausgeführt, was eine der erfahreneren Köchinnen mir gesagt hat - und am Ende hat sie es auch fertig zubereitet. Leider gibt es davon auch kein Bild.
2 1/2. Projekt: Trockenfleisch
Da es kein wirkliches Projekt aus dem Dutch Oven ist, darf es eigentlich auch keine eigene Nummer bekommen. Aber da es aus dem Rauch kommt, wir es auf dem Lager zweifach zubereitet haben und es einfach unglaublich wohlschmeckend war, muss es erwähnt werden. Dafür haben wir mageres Rindfleisch in dünne Streifen geschnitten, gesalzen (beim zweiten Mal zusätzlich verschieden gewürzt (Pfeffer, Paprika, Knoblauch, Chili) und dann im Rauch getrocknet. Für uns perfekt für zwischendurch!
3. Projekt: Ingwer-Sirup
Ich hatte bereits zuhause einmal einen Ingwer-Sirup gekocht, den man mit Wasser aufgießen konnte um ein Ginger-Ale-ähnliches Getränk zu erhalten (nicht ganz so süß, etwas schärflich). So etwas wollte ich nun auf dem Camp auch herstellen und habe dafür Unmengen von Ingwer geschält und kleingeschnitten, mit Zitronensaft, Zucker und Wasser aufgekocht und danach in Flaschen abgefüllt.
Leider war das Ergebnis trotz ganz viel zugefügter Liebe nicht so toll wie das am heimischen Herd. Woran es lag kann ich gar nicht so genau sagen. Es schmeckte vielleicht tatsächlich zu sehr nach Kessel, war mir nicht sauer genug und vielleicht ein wenig zu süß. Abgemischt mit Bitter Lemon war es dann doch noch ganz in Ordnung, aber das muss ich definitiv noch einmal ausprobieren...
4. Projekt: Kartoffel-Topf
Dienstagabend sollte es erneut etwas einfaches aber gutes aus dem Dutch Oven geben und leider habe ich erneut keine Bilder davon - es war einfach zu schnell aufgegessen. Dazu haben wir zunächst Kartoffeln gekocht und zur Seite gestellt. Dann haben wir im Dutch Oven Zwiebeln und Speck kräftig angebraten. Danach kamen die Kartoffeln wieder hinzu, wurden kurz mit angebraten und dann mit Sahne abgelöscht. Schließlich wurde ein wenig kleingeschnittener Gouda untergerührt, sodass ein cremiger Kartoffel-Topf entstand. Deftig und einfach, aber sehr lecker!
5. Projekt: Der Brot-Contest
Das ultimative Dutch Oven-Projekt ist natürlich ein selbstgebackenes Brot. Den Start machte unser Freund Basti mit meinen Dutch Oven und dem sogenannten "No Knead-Bread". Leider wurde der Dutch Oven zu schnell zu heiß und das Brot verbrannte ein wenig. Trotzdem ging es sehr schön auf und war sehr fluffig und schmeckte mir -von der Rinde mal abgesehen- sehr gut. Den nächsten Versuch unternahm unser Bekannter Heiko mit einer Brotmischung und dieses Brot wurde wirklich sehr gut. Und so startete auch ich meinen Anlauf mit einem Bier-Chili-Brot. Mein Teig war allerdings viel zu flüssig und ich musste fast doppelt so viel Mehl nehmen wie im Rezept stand. Außerdem wurde mein Dutch Oven nicht heiß genug und ich musste viel mit der Glut und dem Feuer experimentieren. Aber nach gut 75 Minuten -statt 25- war mein Brot fertig und kam abends beim gemeinsamen Essen mit Kürbissuppe sehr gut an!
6. Projekt: Chili con carne
Ganz klassisch gab es als vorläufig letztes Essen ein Chili con carne - Bohnen, Speck, Hackfleisch, Chili. Sehr lecker und leider ebenfalls ohne Photo. Die Reste gab es am nächsten Morgen, eingewickelt in selbstgemachte Pfannkuchen.
Fazit:
Das Kochen mit dem Dutch Oven ist anstrengend! Ständig bewegt man sich sehr nah am oder im heißen Feuer, bekommt Rauch in die Augen. Der Topf ist enorm schwer, egal ob mit Dreibein oder ohne, ob mit Deckel oder ohne. Die Hitzeregulierung ist sowohl über dem normalen Feuer als auch mit Holzkohlebriketts sehr schwierig und erfordert sehr viel Übung. Aber das Gefühl, ein fertiges Essen auf dem Tisch zu haben, ist großartig. Und das meiste ist sehr lecker! Ich möchte trotz Brand-, Schnitt- und Quetschwunden unbedingt mehr mit dem Dutch Oven ausprobieren und freue mich schon auf die neuen Erfahrungen.
Soviel von mir, liebe Grüße,
Eure Marie-Louise