Ihr Lieben,
ich möchte Euch kurz erzählen, was es bei uns in den letzten Tagen und natürlich besonders über die Feiertage zu essen gegeben hat. Allerdings habe ich hier dieses Mal keine Rezepte für Euch und auch keine so bebilderten Zubereitungen wie sonst. Wir haben einfach meistens als Familie gekocht und dann war höchstens mal die Zeit für ein Bild. Manchmal nicht einmal das.
Und trotzdem. Der Rückblick:
24. Dezember: Heiligabend im Elternhaus meines Freundes
Nachmittags gab es Kaffee und Plätzchen und Baumkuchen (nicht selbstgemacht, aber dabei fiel mir mal wieder auf, dass ich Baumkuchen unbedingt einmal selbstmachen möchte! Nächstes Jahr!). Nach der Bescherung gab es dann das traditionelle Heiligabend-Abendbrot. Es gibt dabei eine große Variation von Käse, Aufschnitt, Fisch - und Fleischsalaten, Lachs, Forelle, eingelegte Garnelen und dazu frisches Baguette. Schon bei dem Versuch, von allen angebotenen Dingen einmal zu probieren wird man eigentlich satt. Wenn man dann von den Favoriten noch einmal ein Häppchen essen möchte, dann droht man danach zu platzen. Meine Favoriten des Abends: Die in Knoblauchöl eingelegten Garnelen meines Schwiegervaters und den Geflügelsalat ohne Ananas meiner Schwiegermama.
25. Dezember: Großes Weihnachtsessen
Am ersten Weihnachtstag gibt es in der Familie meines Freundes klassisch Gans mit Knödeln und Apfelmus. Dieses Jahr - wie auch schon im vergangenen Jahr - waren wir zu siebt und daher sollte es zwei Gänse geben. Mein Schwiegerpapa bereitete hier oben in unserer Küche die eine Gans zu und ich schaut dabei zu und bereitete leicht zeitversetzt unten in der Küche meiner Schwiegeroma die zweite Gans zu. Gleichzeitig wurden unten in der Küche fleißig die Kartoffelknödel gemacht, von meinem Freund, seiner Oma und seiner Großtante.
Das Ergebnis war großartig! Mir wurde bereits angedroht, irgendwann alleine für die Gans verantwortlich zu sein...davor graut es mir zwar noch, aber ich bin mal wieder stolz auf diesen Erfolg.
26. Dezember: Abendessen bei meiner Mama
Am zweiten Weihnachtstag wollten wir früh losfahren Richtung Kiel zu meiner Mama und waren dann doch erst gegen halb 11 auf der Autobahn. Die Fahrt zog sich und so waren wir erst irgendwann nachmittags in Kiel. Dort gab es nach einem kleinen Strandspaziergang Kaffee und Lebkuchenmänner und abends dann ein spontan entstandenes Gericht, an dem jeder ein wenig mitgekocht hat und von dem es keine Bilder gibt.
Die Vorspeise: Mit Frischkäse-Tomaten-Creme gefüllte Auberginenröllchen
Das Hauptgericht: Spaghetti mit Käse-Sahne-Sauce und Rosmarin-Zucchini
27. Dezember: Marie-Louise kocht für die Familie
Am Samstag musste meine Mama arbeiten und so entschloss ich mich dazu für alle zu kochen.
Die Vorspeise: Guacamole auf Oliven-Ciabatta
Das Hauptgericht: Kartoffel-Rosenkohl-Auflauf mit Tallegio (für meine kleine Schwester mit anderem Käse)
Der Nachtisch: (Nicht selbstgemachtes) Mousse au Chocolat mit Rumtopf
28. Dezember: Alt und Neu
Am Sonntag wollten wir sowohl die Reste der Vortage verwerten als auch etwas ganz Neues ausprobieren.
Vorspeise: Kürbis-Paprika-Suppe mit Pesto-Croutons
Hauptgericht: Kartoffel-Rosenkohl-Auflauf mit Tallegio und Backpflaumen-Seitan-Gulasch
29. und 30. Dezember: Marie-Louises Bolognese
Als sich unsere eine lange Autofahrt zurück nach Hause dem Ende neigte überlegten wir, was wir noch Essen könnten und beschlossen spontan noch einkaufen zu fahren. Dann war die Entscheidung recht schnell getroffen: Bolognese.
Bolognese ist für mich kein typisches Kindheitsgericht, wie das bei vielen anderen der Fall ist. Bolognese gehört für mich mehr zu meiner frühen Jugend, als ich mit meiner Mama, meiner Schwester und meinem Stiefvater gemeinsam auf dem Land wohnte. Mein Stiefvater hat dann manchmal Bolognese gemacht, mit viel Rotwein, viel Käse und viel Knoblauch.
Meine Bolognese hat also feste Zutaten und schmeckt doch jedes Mal ein wenig anders, weil ich kein festes Rezept habe. Wenn ich dann nach dem Kochen den ersten Teller probiere bin ich oft ein wenig enttäuscht und vermisse irgendwas. Aber wenn ich dann am nächsten Tag eine Portion aufwärme, dann schwelge ich in Erinnerungen und genieße eine für mich perfekte Bolognese.
31. Dezember: Sylvester, ganz klassisch
Sylvester haben wir dieses Jahr zu zweit verbracht, ganz ruhig und gemütlich und trotzdem ganz klassisch. Nachmittags haben wir gemeinsam mit meiner Schwiegeroma und meiner Schwiegergroßtante Berliner gegessen, die hier Kreppeln heißen.
Abends, nach dem klassischen Dinner for one gab es dann Raclette, mit allem was das Herz begehrt. Eigentlich hatte ich noch ein Himbeer-Tiramisu gemacht aber irgendwie waren wir dafür dann doch zu satt.
Jetzt haben wir also den 1. Januar 2015 und damit ein neues noch leeres Jahr vor uns. Ich bin sehr gespannt was uns erwartet. Wir werden gleich erst einmal das hier traditionelle Neujahrsessen essen (Sauerkraut mit Kartoffelpüree und eigentlich Eisbein, bei uns Rippchen - ich bin gespannt!) und dann haben wir ja auch noch das Himbeer-Tiramisu...
Ich hoffe ihr seid gut ins neue Jahr gekommen. Ich wünsche Euch alles Liebe,
Eure Marie-Louise