„Das moderne Frühstück bietet eine überraschende Vielfalt von Aromen, verbindet spielerisch Einflüsse aus aller Welt mit beliebten Klassikern, kombiniert regional angebautes Obst und Gemüse mit außergewöhnlichen Gewürzen und vielen Kräutern und lässt uns staunen, was man morgens so alles essen kann.“
– Agnes Prus, halb zehn
Ich habe noch nie Dutch Baby gegessen, obwohl ich schon viele Rezepte dafür gesehen und bestaunt habe. Dazu muss ich gestehen, dass ich immer eine grundlegende Skepsis dabei verspürt habe. Wie funktioniert es, dass der Teig aufgeht, so ganz ohne Triebmittel? Fehlt da nicht sowas wie Backpulver? Ein Mysterium! Aber tatsächlich ist genau das ein grundlegender Unterschied zu vielen anderen Pfannkuchen und damit britischen Yorkshirepuddings sehr ähnlich. Auch der Name Dutch Baby ist für mich interessant. Es gibt verschiedene Vermutungen für die Herkunft dieses Gerichts. Laut Sunset Magazine kommt das Dutch Baby aus Amerika, aus einem Café in Seattle, aus dem 20. Jahrhundert. Das Rezept ähnelt dem deutscher Pfannkuchen und so soll auch der Name eine Verwechslung sein: Dutch als Verwechslung von Deutsch.
Im Urlaub habe ich es endlich gewagt. Wenn auch ohne gusseiserne Pfanne, wie eigentlich gedacht, und auch ansonsten ein bisschen improvisiert, aber mit viel Zeit, Ruhe und Freude. Schon der Einkauf für das Rezept war schön! In Laboe war gerade Wochenmarkt, auf dem wir gemütlich mit Baby in der Trage einkauften und ein Fischbrötchen aßen. Die Himbeeren wurden, kurz vor Marktende, von einem Marktbeschicker lauthals und vergünstigt angepriesen. Der griechische Joghurt (den ich statt Mascarpone und Joghurt verwendet habe) türmte sich bei den südländischen Spezialitäten. Dazu ein paar Eier von glücklichen Hühnern und Honig von glücklichen Bienen und der Einkaufszettel ist beinahe fertig abgehakt. Regionalität und Saisonalität wie im Bilderbuch!
{Das Buch, aus dem dieses Rezept stammt, habe ich als kostenfreies Rezensionsexemplar von Stiftung Warentest zur Verfügung
gestellt bekommen. Eine weitere Bezahlung ist nicht erfolgt. Meine
Meinung ist unbeeinflusst.}
Zu den Zutaten:
Ich habe dieses Frühstück im Urlaub in der Ferienwohnung zubereitet. Das bringt mehrere Sachen mit sich:
Die Küche ist nicht so gut ausgestattet, wie unsere zuhause. Auf dem Bild zum Rezept ist eindeutig eine gusseiserne Pfanne zu erkennen - auch wenn sie nicht als Bedingung im Rezept oder zugehörigen Text erwähnt wird. Meine gusseiserne Pfanne gehört zuhause zu einem geliebten Küchenutensil, in der Ferienwohnung haben wir keine und ich war auch nicht gewillt, extra eine neue zu kaufen, für die handvoll Gelegenheiten, zu denen man sie vielleicht braucht. Also mit "normaler" ofenfester Pfanne.
Darüber hinaus habe ich für das Frühstück auf dem Laboer Wochenmarkt eingekauft und zusätzlich nur das verwendet, was die Küche hergab. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, noch einen Supermarkt zu besuchen, um alle Zutaten zu bekommen und mich lieber fürs Ersetzen entschieden. Statt Akazienhonig gab es Kornblumenhonig vom Imker gegenüber. Frischer Thymian wurde durch getrockneten ersetzt. Statt Mascarpone und Naturjoghurt habe ich griechischen Joghurt vom Markt benutzt.
Zur Zubereitung:
Eine gusseiserne Pfanne hat natürlich andere Qualitäten als eine herkömmliche Pfanne und speichert die Hitze besser. Ich hatte das Gefühl, dass meine Pfanne beim Zerlassenlassen der Butter bereits wieder abkühlt und so nicht die perfekte Grundlage für den Teig bildet. So war ich auch durchaus skeptisch beim Anblick der trostlos wirkenden Pfannkuchenmasse im Ofen. Aber: Nach rund 7‒8 Minuten des Backens stieg der Rand des Teiges hoch empor und sah irrsinnig gut aus. Habt also Vertrauen! Dass der Teig auch wieder zusammenfällt, das ist glaube ich normal. Oder?
Das Zerschneiden eines Pfanneninhalts geht bei gusseisernen Pfannen natürlich, bei einer beschichteten Pfanne verzichtet man besser darauf. Ich habe den Pfannkuchen also aus der Pfanne auf einen Teller gehoben und dort halbiert.
Den Puderzucker habe ich vergessen, was dem Rezept aber nicht geschadet hat. Das Rezept ist für 2‒4 Portionen angegeben, die Nährwertangaben beziehen sich auf vier Portionen. Wir fanden es zu zweit gut sättigend, vor allen Dingen aber auch das Zuckerbedürfnis absolut stillend.