Stobbendähre – oder Stowwendähre, wie es im Wörterbuch der niederhessischen Mundart heißt – ist kasselänerisch für "Stubentüre". Dabei handelt es sich um einen Streuselkuchen auf Hefeboden
– rechteckig und hart wie ein Brett, daher der Name. Das klingt jetzt erst einmal nicht wirklich außergewöhnlich. Ist es auch nicht. Denn manchmal liegt das Glück in den ganz einfachen Dingen. Und einen aufgehenden Hefeteig in der neuen Küche zu haben, ist auf jeden Fall Glück. Stobbendähre war auf jeden Fall schon der Lieblingskuchen von Kurt, Johann Friedrichs Opa, den ich leider nicht mehr kennenlernen durfte. Ich fragte aber Johann Friedrichs Oma Erni nach dem Rezept und sie legte mir lächelnd das Buch raus, aus dem sie das Rezept hat.
Dabei stellte ich fest, dass ich genau dieses Kochbuch auch habe: Das praktische neue Kochbuch von Gertrud Oheim. Mein ziemlich ramponiertes Exemplar habe ich irgendwann mal gebraucht gekauft und noch nie benutzt. Dort findet sich aber jenes Rezept für Streuselkuchen, der hier als Stobbendähre bekannt und beliebt ist.
Für ein Blech braucht man:
Für den Hefeteig:
375 g Mehl
30 g Hefe
50 g Zucker
80 g Butter
1 Päckchen Vanillezucker
etwas Milch
Für die Streusel:
300 g Mehl
200 g Butter
125 g Zucker
Zubereitung:
Das Mehl in eine Schüssel geben und mittig eine Mulde formen. Darein die Hefe bröseln, den Zucker dazugeben und mit etwas handwarmer Milch zu einem Vorteig verrühren. Abgedeckt 20 Minuten gehen lassen.
Dann die Butter und den Vanillezucker unterrühren und mit etwas Milch zu einem nicht zu festen Hefeteig kneten. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen bis er die doppelte Größe hat.
Den Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
Den Teig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Ich hatte das Gefühl zu wenig Teig für ein großes Blech zu haben und habe daher nur 2/3 des Blechs mit Teig gefüllt. Da der Hefeteig aber enorm aufgeht und der Kuchen eher dünn sein sollte, würde ich dazu raten doch das ganze Blech mit dem Teig zu füllen.
Den ausgerollten Teig auf dem Blech ruhen lassen und in der Zeit alle Zutaten für die Streusel verkneten. Die Streusel auf dem Hefeteig verteilen.
Schließlich den Kuchen 30 bis 35 Minuten backen. Die Streusel sollen nicht zu dunkel werden, im Zweifelsfall mit Alufolie abdecken. Am besten noch warm servieren.
Johann Friedrich hat sich, als er Feierabend hatte und ich ihn mit Tee und Kuchen zuhause begrüßte, enorm gefreut. Obwohl der Kuchen ein bisschen höher geraten ist, als es üblich ist (wie gesagt, doch auf dem ganzen Blech verteilen wäre richtig gewesen!), tat es dem Geschmack keinen Abbruch. Er schmeckte genau so, wie er schmecken sollte.
Ich finde ihn immer ein bisschen zu trocken, da kann ich ehrlich sein. Man kann zwischen Hefeboden und Streusel natürlich auch Obst geben, das Kochbuch schlägt sogar vor "eine süße Mohnfüllung" oder "dünn Marmelade" zu verwenden. Das alles mag Johann Friedrich nicht, für ihn darf und muss es ganz schlicht und einfach bleiben.
Das war nun der Startschuss!
Es geht hier endlich weiter, so richtig!
Ich freue mich enorm,
Eure

Liebe Marie-Louise,
AntwortenLöschenfür Streuselküchen könnte ich ja sterben.
Da dürfen für mich gar nicht genug Streusel drauf. ;)
Grüße Marie
Danke für Deinen lieben Kommentar, liebe Marie! Ich habe mich eben auch mal etwas weiter durch Deinen Blog geklickt, bis zur Eurer tollen Reise in den Norden, aus dem ich ja komme! ;)
LöschenGanz liebe Grüße!