Blumenkohl-Blauschimmel-Auflauf zum Muttertag


Liebe Mama,

ich kann mich an keinen Muttertag aus meiner Kindheit erinnern. Kein ans Bett gebrachtes Sonntagsfrühstück, keine gepflückten Blumen, kein extra zu diesem Anlass gemaltes Bild. Vielleicht liegt es daran – so habe ich es zumindest in meinem Kopf abgespeichert –, dass Du Dir aus dem Muttertag nie viel gemacht hast. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass Du in diesem Zeitraum Geburtstag hast und ein Geburtstag natürlich etwas viel schöneres ist. Und an Geburtstage erinnere ich mich tatsächlich, auch wenn auch da die Erinnerungen der letzten Jahre stark dominieren.

Auch heute habe ich daher keine Blumen für Dich, keine Pralinen, keinen Kuchen. Und vermutlich kommt in diesem Jahr auch die Geburtstagspost nicht rechtzeitig. Aber das alles kennst Du ja von mir. Stattdessen widme ich Dir heute diesen Blumenkohl-Blauschimmel-Auflauf. Dabei handelt es sich in vielfacherweise um ein typisches Marie-Louise-Rezept.

Die Idee zu diesem Auflauf kam eher spontan, inspiriert durch einen gelesenen Roman, und entstand dann nach und nach. Ich kaufte einen Blumenkohl, ein wirklich prächtiges Exemplar, und legte ihn zur Seite. Dann hatte ich irgendwie mehrere Tage lang keine Lust, nach Feierabend noch groß zu kochen. Aber es wurde Zeit, den Blumenkohl endlich zu verwenden und ich packte ihn voller Vorfreude aus seiner schönen, natürlichen Verpackung. Blatt für Blatt entfernte ich, bis der Blumenkohl endlich zum Vorschein kam. Sagte ich, dass es ein prächtiges Exemplar eines Blumenkohls war? Ausgepackt war es eher ein Köhlchen. Eine Hand voll Kohl. Nichts zum drüber nach Hause schreiben, hätte die Mammi gesagt. (Kommt das von ihr? In meinem Kopf tut es das.) So kamen also die Kartoffeln in den Auflauf.

Die Sauce war mir eigentlich von Anfang an ziemlich klar gewesen. Eine schöne, dicke, cremige Béchamel-Sauce mit Blauschimmelkäse. Eigentlich dachte ich an sowas wie einen Blue Stilton, habe dann aber doch nur Gorgonzola bekommen. Da hast Du natürlich die größere Auswahl. Ähnlich ist es mit dem Käse zum Überbacken. Eigentlich hatte ich dafür Cheddar vorgesehen. Den hat aber Johann Friedrich am Vortag für's gemeinsame Frühstück aufgebraucht. Also habe ich Gouda genommen. Das war nicht schlecht, aber besser wäre es sicher mit einem kräftigeren Käse.

Du kennst mich ja, was Mengenangaben angeht. Ich habe alles eher provisorisch gemacht. Das eignet sich für einen Blogbeitrag natürlich überhaupt nicht. Aber sieht das hier etwa aus wie ein normaler Blogbeitrag? Eben.

Zutaten:

1 prächtiger Blumenkohl
Kartoffeln, nach Gefühl (je nachdem wie prächtig der Blumenkohl nun ausfällt)
Salz

Butter, vielleicht so 30 g
2–4 EL Mehl
das Blumenkohlwasser vom Kochen
150–200 g Blauschimmelkäse
Pfeffer, Muskat
mehr Käse nach Lust und Laune

Zubereitung:

Den Blumenkohl in Röschen zerteilen. Die Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden. Beides in Salzwasser 10–12 Minuten vorgaren. Abgießen, dabei das Kochwasser auffangen.

In dem Topf eine Mehlschwitze zubereiten; dafür die Butter zerlassen und das Mehl darin anschwitzen. Mit dem Blumenkohlwasser zu einer cremigen Béchamelsauce aufgießen und unter Rühren erhitzen. Den Blauschimmelkäse reinbröckeln und schmelzen lassen, dann mit Pfeffer und Muskat abschmecken. Salz braucht es durch den Käse und das salzige Kochwasser eigentlich nicht mehr.

Blumenkohl (und Kartoffeln) in die Sauce geben und unterheben, sodass alles von der Sauce bedeckt ist. Die Masse in eine Auflaufform geben, mit Käse nach Wahl bestreuen und bei 180 Grad Umluft backen, bis es schön goldbraun ist.


Wir fanden den Auflauf ziemlich, ziemlich gut. Am Telefon habe ich dann direkt Ella davon erzählt, die den Auflauf selbst mit meinen unpräzisen Angaben ausprobiert und ebenfalls für gut befunden hat.

Ich hoffe, Du hast einen wunderbaren Sonntag, auch ohne Muttertagsgeschenke. Wir hören uns dann ja spätestens übermorgen!

Ich hab Dich lieb!

Deine



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