Als ich meinem Mann offenbarte, dass es die kleinen Kartoffelklößchen zum Abendessen geben würde, war er nicht übermäßig begeistert. Gnocchi, das weiß ich, gehören nicht zu seinen Leibspeisen. Aber wer kann ihnen schon widerstehen, wenn sie selbstgemacht sind (und sie mit viel Gorgonzola-Weißwein-Sauce [und vielleicht einem kleinen Steak] serviert werden)? Eben, keiner. Letztlich gestand mir mein Mann, dass es ihm durchaus ziemlich gut geschmeckt habe.
Gnocchi selbst zu machen ist so eine Sache. Es braucht nicht viele Zutaten. Aber je nachdem, wen man fragt, ist die Gnocchi-Zubereitung eine hohe Kunst. Die Kartoffeln sollten nicht gestampft werden, am besten mit einer Kartoffelpresse gepresst werden, wenn man keine hat, dann soll man eine Küchenreibe nehmen ‒ das habe ich in nahezu jedem Rezept gelesen. Der Teig sollte nicht zu viel geknetet werden, nicht zu viel gerührt werden, nicht zu viel Mehl enthalten. Aber auch nicht zu klebrig sein! Ich habe mich dran gewagt, der Weg war nicht ganz einfach, Kartoffelteigreste zieren unsere Küchenarbeitsfläche, aber: Gut war es! Die Gorgonzola-Weißwein-Sauce ist kräftig und gehaltvoll. Obendrauf gab es bei uns noch ein paar karamellisierte Erdnüsse, das harmoniert ganz wunderbar mit den kräftigen Aromen!
Zutaten für zwei Portionen Gnocchi:
350 g mehligkochende Kartoffeln
1 Ei
2 TL Salz plus mehr Salz fürs Kochwasser
80‒100 g Mehl, ggf. mehr
Zubereitung:
Den Ofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Die ganzen Kartoffeln ungeschält auf ein Backblech geben und garen. Je nach Größe dauert das 30‒60 Minuten.
Die Kartoffeln pellen und durch eine Kartoffelpresse drücken. Das Ei in eine Schale schlagen und leicht verquirlen. Mit dem Salz zu den Kartoffeln geben und vorsichtig untermischen. Das Mehl darüber streuen und unterheben. So viel Mehl zugeben, dass ein formbarer aber noch leicht klebriger Teig entsteht. Den Teig zu einer Rolle mit 2 cm Durchmesser formen und in Scheiben schneiden (ca. 40 Stück). Jede Scheibe zu einer Kugel formen und mit einer Gabel oder einem Gnocchibrett die typischen Rillen drücken. Auf einem mit Mehl bestäubten Brett oder Teller zwischenlagern.
In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Die Temperatur herunterdrehen, sodass das Wasser nur noch simmert. Die Gnocchi (je nach Topfgröße ggf. nur die Hälfte der Menge und dafür in zwei Durchgängen) ins simmernde Wasser geben. Sobald die Gnocchi an die Oberfläche schwimmen, mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben. Mit Sauce nach Wahl servieren.
Für die Gorgonzola-Weißwein-Sauce:
1 kleine Zwiebeln
etwas Öl
150 ml Weißwein
100 g Gorgonzola
1 TL Stärke
75 g Sahne
Pfeffer
Thymian
Zubereitung:
Die Zwiebel fein hacken. Das Öl in einer kleinen Pfanne oder einem kleinen Topf erhitzen und die Zwiebel darin glasig dünsten. Die Stärke in einem kleinen Glas mit etwas vom Weißwein anrühren. Die Zwiebeln mit dem restlichen Weißwein ablöschen. Den Gorgonzola zugeben und schmelzen lassen, dann die Sahne zugeben. Die Stärkemischung einrühren und alles kurz aufkochen lassen, sodass es andickt. Mit Pfeffer und Thymian abschmecken.
Für das Erdnuss-Topping:
50 g Erdnüsse, geröstet
1 TL Thymian
etwas Salz
1 TL Honig
Zubereitung:
Die Erdnüsse grob hacken. In einer Pfanne ohne Zugabe von Fett anrösten, dabei mit Salz und Thymian würzen. Den Honig zugeben und karamellisieren lassen. Dabei aufpassen, dass die Hitze nicht zu stark ist und die Erdnüsse nicht verbrennen. Die karamellisierten Nüsse auf einem Teller oder einem Blech verteilen und abkühlen lassen, dann auf die mit Sauce überzogenen Gnocchi streuen.
Da heute wieder der erste Sonntag im Monat ist, gibt es nicht nur mein Rezept, sondern noch eine großartige Sammlung weiterer Leckereien rundum die Kartoffel. Dabei sind heute:
Caroline von Linal’s Backhimmel mit Kartoffel-Hafer-Brot
Izabella von Haus und Beet mit Kartoffelgratin – einfaches vegetarisches Rezept
Tina von Küchenmomente mit Kartoffel-Quiche mit Apfel, Speck und Frühlingszwiebeln
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Schupfnudeln süß und herzhaft
Christina von The Apricot Lady mit Mühlviertler Leinölerdäpfel
Conny von Mein wunderbares Chaos mit dem Kartoffelsalat-Rezept meiner Mutter
Silke von Blackforestkitchen mit Kartoffel-Schinken-Rosen und Salat mit Kartoffeldressing
Sylvia von Brotwein mit Pommes im Ofen selber machen
Volker von Volkermampft mit Paprikás krumpli - ungarische Kartoffelsuppe
Britta von Backmaedchen 1967 mit Kartoffelkuchen
Sanny von Applethree mit Kartoffelpfannkuchen vegan
Lasst es Euch gut gehen!
Eure
Liebe Marie-Louise,
AntwortenLöschendas klingt nach einem Wohlfühlessen ganz nach meinem Geschmack! Hast Du noch was übrig?
Herzlichst, Conny
Leider nicht, liebe Conny, es waren genau zwei Portionen und die wurden bis zum letzten Gnocchi verzehrt... :)
LöschenLiebe Marie-Louise, Respekt vor Deinen tollen Gnocchi, mir sind sie leider noch nie so gelungen. Und Deine Soße dazu hört sich echt lecker an. Liebe Grüße Silke
AntwortenLöschenDanke, liebe Silke! : )
LöschenLiebe Marie-Louise,
AntwortenLöschenwie schön, dass du mal wieder dabei bist! Also ich essen demnächst gerne die Portion deines Mannes. Das hört sich einfach großartig an, auch wenn die Gnocchi wirklich nicht mal "eben so nebenbei" zuzubereiten sind. Danke für das tolle Rezept und ganz herzliche Grüße
Tina
Mal schauen, was mein Mann dazu sagt. Im Zweifelsfall isst er sie nämlich doch... :D
LöschenGnocchi in jeder Art mag ich sehr und Gorgonzola-Saucen noch mehr. Müsste ich endlich auch mal wieder machen und die hier sehen toll aus! Lieben Gruß Sylvia
AntwortenLöschenDanke, Sylvia!
LöschenSelbstgemachter Gnocchi wie herrlich lecker und mit viel Sauce das ist doch perfekt. Dein Rezept klingt super lecker.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Britta
Danke, Britta!
LöschenSelbstgemachte Gnocchi sind unheimlich lecker. Ich habe sie bisher immer gestampft, mangels Kartoffelpresse und es gab nie Probleme. Wenn ich mir deine Bilder so anschaue, bekomme ich richtig Lust, wieder mal Gnocchi zu machen.
AntwortenLöschenDas freut mich, dass das Kartoffelstampfmythos dann also besiegt ist! Werde ich also auch mal ausprobieren!
LöschenOh, ein wirklich leckeres Rezept! Gnocchi habe ich tatsächlich noch nie selber gemacht, aber vielleicht ändert sich das ja bald mal ;)
AntwortenLöschenLG Caroline
Ich mag es, wenn die Blogaktionen ein bisschen inspirierend sind! : )
LöschenLiebe Marie-Louise!
AntwortenLöschenVielen Dank fürs Teilen deines Rezeptes! Ich muss ja gestehen, dass du meinen allergrößten Respekt hast wegen der eigenen Kreation der Gnocchi - zum Glück wurde so viel Zeitaufwand mit einem fantastischem Geschmack belohnt :)
Liebe Grüße
Sanny
Danke Dir! : )
LöschenHallo Marie-Louise,
AntwortenLöschenwenn ich meiner Mitbewohnerin von Deinem Gnocchi-Rezept erzähle, werde ich es mit Sicherheit kochen dürfen. Danke für die Tipps mit den Teig und das leckere Kartoffelrezept.
Sehr gerne und viel Spaß beim Kochen!
LöschenHallo Marie-Louise,
AntwortenLöschendie Gnocchi sehen super aus und Dein Soßen Rezept erinnert mich stark an das eines bekannten, was ich viel zu selten koche. Also muss ich die Gnocchi unbedingt Mal nachkochen.
Gruß Volker
Lieber Volker, unbedingt nachkochen, ja! : )
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