USA: New York Cheesecake

Willkommen in New York!

Erinnert ihr Euch noch daran, als wir bei der letzten Weltreise in New York waren? An meine Eggs Benedict und die "schnelle Hollandaise"? An meinen klitzekleinen Nervenzusammenbruch?
Diesmal wollte ich etwas machen, was doch eigentlich gar nicht schief gehen kann: New York Cheesecake! Kann nicht schiefgehen? Aber sicher! Ob es an New York liegt? Vielleicht sollte ich eine New York-Reihe machen um das zu testen.
Aber erst einmal: Der Existenzkrisen-Käsekuchen:




Das Rezept ist angeblich für eine 23-cm-Springform ausgelegt (ich nehme vorweg, es passt nicht!):

75 g Butter
100 g Graham-Cracker oder Vollkornbutterkekse
2 EL Zucker

1,25 kg Frischkäse, Zimmertemperatur
500 g Zucker
50 g Weizenmehl
2 Eier, plus 1 Eigelb
250 ml Sahne
1 TL Vanilleextrakt

Zu den Zutaten:

Zu bekommen sind alle Zutaten problemlos.

Aber: 500 g Zucker! Puh! Normalerweise würde ich diese Menge sofort reduzieren, aber hier geht es ja um das Testen des Rezeptes wie es im Buche steht. Also: Augen zu und durch. Ein Pfund Zucker!

Die Zubereitung :

Den Ofen auf 165 Grad vorheizen.

Für den Boden die Butter schmelzen, die Kekse fein zerbröseln und mit den 2 EL Zucker mischen. Nun soll man laut Anleitung alles gleichmäßig am Boden einer eingefetteten 23-cm- Form und "etwa 4 cm hoch am Rand andrücken." Das stellt sich bei mir als problematisch heraus. Die Keksmasse ist keinesfalls ergiebig genug um auch nur einen cm am Rand hoch zu kommen. Sobald ich versuche sie am Boden dünner zu verteilen, entstehen Löcher. Also belasse ich es beim Boden - rückblickend führt das trotzdem zu einem recht dicken Boden, was aber nichts macht.

Dem Boden zehn Minuten backen und die Form leicht abkühlen lassen.

Nun die Füllung zubereiten. Den Frischkäse in einer großen Schüssel mit dem Handrührgerät cremig rühren. Mehl unter den Zucker mischen und unterrühren. Eier und Eigelb untermischen. Sahne und Vanille zugeben und verrühren und alles auf den Keksboden geben.

Als ich die Menge der Masse sehe bin ich skeptisch, ob das alles in die 23-cm-Form passt und die Antwort ist: Nein. Und man sollte es auch nicht probieren. Ich habe die Form fast randvoll gefüllt und es später bitter bereut. Also sollte man entweder weniger Masse verwenden oder eine größere Form nehmen - das gilt es wohl noch herauszufinden.

Der Kuchen soll 80-90 Minuten gebacken werden. Bei mir ist er nach 15 Minuten weit über den Rand der Form getreten und nach 45 Minuten droht er am Rand zu dunkel zu werden. Der Versuch den Kuchen mit Alufolie abzudecken hilft zwar gegen das Dunkelwerden, führt später aber zum endgültigen Desaster.

Nach 80 Minuten schalte ich den Ofen aus und versuche die Alufolie zu entfernen - die Katastrophe. Die Alufolie klebt überall fest, lässt sich kaum lösen und die Oberfläche des Kuchens bröselt nur so auseinander. Ich lasse den nicht sehr vorteilhaft aussehenden Kuchen im Ofen abkühlen und verfrachte ihn später in den Kühlschrank, wo er über Nacht bleiben soll. Während der Kuchen noch im Ofen auskühlte, senkte sich die Oberfläche wieder und riss zudem noch mehrfach ein. Unter kullernden Tränen und fliegenden Ofenhandschuhen musste ich also erkennen: Dieser Kuchen gewinnt keinen Schönheitspreis.



Zum Rezept: 

Verständlich ist das Rezept, aber wie gesagt: Es passt nicht so ganz. Vielleicht sind amerikanische 23-cm-Springformen sehr viel höher als meine, aber es war viel zu viel Masse für die Form und auch die Kekskrümelmischung für den Boden war von der Mengenangabe...nunja, zweifelhaft.


Das Ergebnis:

Ich war kurz am Überlegen ein Messer zu nehmen und die Oberfläche des Kuchens zu begradigen, entschied mich aber dann doch dagegen und servierte den misslungenen Kuchen so wie er eben aussah: Katastrophal. Denn auch das Lösen des Bodens von der gefetteten Form war...schwierig.

Der Geschmack machte vieles wieder gut. Die Konsistenz ist einfach waaaahnsinnig cremig und unvergleichbar mit unseren üblichen Käsekuchen auf Quarkbasis. Der Boden war schön karamellisiert und sehr lecker, die Masse war, wie zu erwarten war, ziemlich süß. Ich würde die Zuckermasse also tatsächlich deutlich reduzieren, wenn ich den Kuchen wieder machen sollte, vielleicht auf 250 - 300 g.

Trotzdem war die Familie begeistert, die Oma lobt den Kuchen ausdrücklich und meinte, dass das Aussehen da ja ganz egal sei.



Der Kuchen soll laut Rezept übrigens in 8-10 Stücke geschnitten werden; ich habe nun 12 draus gemacht und präsentiere die übrigen sechs Stücke heute Abend dem Freundeskreis. Mal schauen was die dazu sagen!




Eure


Anmerkung: Dieses Rezept stammt aus dem Buch "Eine kulinarische Weltreise - 225 köstliche Rezepte" (vollständige bibliographische Angaben > hier <, man findet es im Kapitel "Eier und Milchprodukte" auf Seite 320).


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