Ihr Lieben,
sonntags ist bei uns zuhause Familienzeit mit einem tollen gemeinsamen Mittagessen. Meistens verbringt also mein Schwiegervater den ganzen Vormittag in der Küche um etwas Tolles zu kochen. Heute allerdings durfte er sich zurücklehnen und meinen Liebsten und mich kochen lassen.
Genau genommen haben wir bereits gestern mit den Vorbereitungen angefangen, denn es sollte Rouladen geben (an dieser Stelle kein germanistischer Exkurs, da es meines Wissens keinen gängigen deutschen Namen dafür gibt). Dafür haben wir uns ein etwas außergewöhnliches Rezept ausgesucht, denn die Rouladen sollten in Apfelwein mariniert und auch später darin geschmort werden.
Dafür mussten die Rouladen zunächst einmal gerollt werden. Dazu wiederum haben wir jede Roulade von beiden Seiten gesalzen und gepfeffert und anschließend von einer Seite mit grobem Dijon-Senf bestrichen. Dann folgte die recht klassische Rouladenfüllung: Ein Stückchen Gewürzgurke, geschnittene Zwiebeln und Speck. Abschließend wurde die Roulade mit Majoran bestreut, gewickelt und mit Metallspießen verschlossen. Für ein großes Mittagessen mit der ganzen Familie wurde dieser ganze Vorgang zehn Mal wiederholt (wir haben üppig kalkuliert).
Außerdem haben wir fünf Möhren geschält und in Scheiben geschnitten, ebenso die übrigen Zwiebeln (insgesamt waren es sieben nicht sehr große Zwiebeln, knapp die Hälfte wurde in den Rouladen verrollt. Alle Rouladen haben wir dann in einen großen Bräter gelegt, die Möhren und Zwiebeln darauf verteilt, vier Lorbeerblätter dazu gegeben und den ganzen Bräter mit Apfelwein aufgefüllt, sodass die Rouladen nach Möglichkeit ganz davon bedeckt sind (bei uns waren das etwa 1,3l). Den Bräter haben wir dann abgedeckt und über Nacht in den Kühlschrank gelegt.
Heute Morgen haben wir dann die Rouladen entnommen und zur Seite gestellt und das Gemüse abgeschöpft. Dann haben wir eine Mehlmischung (5 Esslöffel Mehl mit ein wenig Salz und Pfeffer und fünf Teelöffeln Paprikapulver) angerührt, in der wir die Rouladen gewälzt haben.
Im leeren Bräter haben wir dann Butterschmalz erhitzt und immer vier der Rouladen gleichzeitig von allen Seiten angebraten. Sobald die Rouladen von allen Seiten schön braun waren, haben wir sie aus dem Bräter genommen und auf einem Teller zur Seite gestellt. Dann haben wir mit ein wenig der Apfelweinmarinade den Bräter ausgekratzt um alle angebratenen Fleischpartikel und Röststoffe für die spätere Sauce gewinnen zu können. Danach haben wir den Bräter wieder neu eingefettet und diesen Absatz wiederholt, bis wir alle Rouladen angebraten hatten.
Zuletzt haben wir das Gemüse angebraten, dazu noch drei Esslöffel Tomatenmark gegeben und es schließlich mit der übrigen Apfelweinmarinade abgelöscht. Schließlich haben wir alle Rouladen wieder in den Bräter gelegt, den Deckel verschlossen und das ganze 90 Minuten schmoren lassen.
Diese Zeit haben wir für die Beilagen verwendet. Es gab bei uns dazu Rosmarinkartoffeln aus dem Ofen, Thymiansüßkartoffeln nach Levi Roots und Feldsalat mit Schmanddressing. Letzteres hat am Ende aus Zeitgründen meine Schwiegermutter übernommen. Auch die Rosmarinkartoffeln werde ich jetzt, damit der Eintrag nicht zu lang wird, nicht näher erläutern. Stattdessen ein Bild:
Da ja aber der Oktober bei mir dem Buch "Cooking is fun" gewidmet ist, stelle ich Euch die Süßkartoffel ein wenig ausführlicher vor. Das Rezept stammt aus der Kategorie "Beilagen" und ist kurz und einfach. Die Süßkartoffeln werden geschält, geschnitten und vorgekocht, danach mit viel Butter in der Pfanne gebraten. Dazu kommen lediglich Salz, Pfeffer, ganzer Knoblauch und Thymian. Ganz simpel und ebenso lecker. Ein tolles Rezept!
Am Ende musste es dann natürlich schnell gehen und gut abgestimmt werden. Als die Ofenkartoffeln und die Süßkartoffeln fertig waren, konnten auch die Rouladen aus dem Bräter, wurden zum Warmhalten in den Ofen gestellt. Dann haben wir die Sauce passiert und mit Calvados abgeschmeckt. Und schon, nach nur zweieinhalb Stunden, konnten wir das Essen servieren...
Zu diesem Sonntagsessen passt ein Apfelwein natürlich ganz hervorragend.
Ich hoffe, ihr hattet ebenfalls einen tollen Sonntag!
Liebe Grüße,
Eure Marie-Louise
P.S.: Als Nachtisch eignet sich ein Applecrumble ganz hervorragend. Dieser zum Beispiel:
Ganz einfach, ganz schnell und dazu ein schöner Calvados-Zimt-Schmand. Mhhh...!