Heute war ein besonderer Tag: Meine Schwieger-Omi und mein Opa hatten Geburtstag. Wenn das kein Grund zum Feiern ist! Da mein Opa aber rund 300 km nördlich von hier wohnt, haben wir hier im Hause natürlich nur den Geburtstag meiner Schwieger-Omi Erni gefeiert. Sie selbst hat dafür zwei Kuchen gebacken, aber natürlich war klar, dass ich auch etwas backe. Und mir stand der Sinn, nach einer richtig schönen Torte. Also habe ich ein bisschen gestöbert und erinnerte mich dann, dass ich neulich eine wunderschöne
Geburtstagstorte bei Sally auf dem Backblog gesehen habe. An der habe ich mich grob orientiert, dann aber ganz viel abgeändert und schließlich kam ich bei dieser Torte heraus:
Bewusst zeige ich Euch hier zuerst das Bild der angeschnittenen Torte. Das ist zwar nicht so wunderschön...aber wie sonst kann man beurteilen, ob sie einem gefällt? Hier zählen definitiv die inneren Werte! Von außen ist die Torte recht schlicht, mit Marzipan überzogen und mit Herzchen dekoriert:
Ich hatte keine Lust auf dicke Fondant-Schichten sondern griff daher lieber zum altbewährten Marzipan. Das sieht zwar meist nicht so kunstvoll aus, schmeckt dafür aber umso besser. Beim Kuchenteig habe ich mich recht nah an den Mandel-Zitronenteig gehalten, die Buttercreme aber durch eine deutsche Buttercreme ersetzt und bei der Waldfruchtfüllung ganz frei improvisiert.
Kuchenteig für eine 26 cm-Form:
6 Eier
300 g Zucker
1 Prise Salz
Mark einer Vanilleschote
Abrieb von einer Bio-Zitrone
150 ml Joghurt
150 ml Milch
300 ml Sonnenblumenöl
450 g Mehl
200 g gemahlene Mandeln
eine Packung Backpulver
Zubereitung:
1. Der Teig kann gut am Tag vor der Zubereitung der Torte vorbereitet werden. Den Ofen auf 170 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
2. Eier mit Zucker, Salz und Vanillemark schaumig rühren. Zitronenabrieb, Joghurt, Milch und Öl einrühren.
3. Mehl und Backpulver vermischen und in die Eiermischung sieben. Gemeinsam mit den Mandeln unterrühren.
4. In eine gut gefettete 26 cm-Form füllen und im Ofen eine Stunde backen. Die Stäbchenprobe durchführen um zu schauen, ob der Teig auch von innen ganz und gar durch ist. Dann abkühlen lassen.
5. Den Teig zweimal waagerecht durchschneiden. Das geht mit einem normalen Brotmesser recht gut.
Für die deutsche Buttercreme (auch nach Sally):
660 ml Milch
135 g Zucker
Mark einer Vanilleschote
1 Prise Salz
60 g Stärke
4 Eigelbe (60 g)
420 g weiche Butter, Zimmertemperatur
Zubereitung:
1. Zucker, Vanille, Salz, Stärke und Eigelbe mit etwas Milch in einem Topf verrühren. Dann die restliche Milch einrühren. Bei mittlerer Hitze erwärmen, dabei die Masse kontinuierlich rühren. Sobald die Masse zu kochen beginnt, dickt sie deutlich an und ihr habt wunderbaren cremigen Vanillepudding.
2. Diesen umfüllen und mit Frischhaltefolie direkt über dem Pudding abdecken, damit sich keine Haut bildet. Den Pudding abkühlen lassen.
3. Die Butter mit dem Handrührgerät cremig rühren.
4. Den Pudding durch ein Sieb streichen. Das ist zwar etwas mühsam, aber wichtig für die Konsistenz der späteren Buttercreme.
5. Den Pudding dann nach und nach unter die Butter heben. Nun kann die Buttercreme sofort verwendet werden.
Für die Waldbeermischung:
500 g gemischte Beeren (meine waren tiefgekühlt)
Saft einer Zitrone
etwas Rum nach Belieben
2-4 EL Zucker nach Geschmack
1 EL Stärke
Zubereitung:
1. Die gemischten Beeren mit dem Zitronensaft und etwas Wasser in einen Topf geben und köcheln lassen bis die Beeren weich sind und sich die Flüssigkeit deutlich reduziert hat.
2. Die Masse durch ein Sieb streichen.
3. Zucker dazugeben und abschmecken. Ich mag es gerne etwas saurer, vor allen Dingen im Kontrast zum süßen Kuchen und der Buttercreme.
4. Zurück in den (ausgewischten) Topf geben und langsam erhitzen. Stärke in kaltem Wasser oder Rum anrühren und in die Beerenmischung einrühren. Aufkochen lassen. Die Mischung dickt dann leicht an und wird sirup- bis geleeartig. Abkühlen lassen.
Fertigstellung der Torte
etwa 600-800 g Marzipan
Puderzucker zum Ausrollen
Zubereitung:
1. Den untersten Boden auf eine Tortenplatte legen. Mit etwas Buttercreme gleichmäßig bestreichen.
2. Ein gutes Drittel der Waldbeermischung darauf verteilen.
3. Den zweiten Boden darauf setzen und erneut mit Buttercreme und dem zweiten Drittel Waldbeermischung bestreichen; dann den Deckel draufsetzen.
4. Den Deckel und den Tortenrand dünn mit Buttercreme bestreichen. Es sollte noch ordentlich Buttercreme übrig sein. Die Torte eine gute halbe Stunde kalt stellen.
5. In dieser Zeit kann man sich dem Marzipan widmen. Mit Puderzucker ausrollen, entweder zwischen zwei Blättern Backpapier oder auf Dauerbackfolien. Je nachdem wie klebrig das Marzipan ist, kann das ein wenig Nerven kosten...
6. Die zwischengekühlte Torte dann mit einer weiteren Schicht Buttercreme bestreichen. Dafür habe ich die restliche Waldbeermischung unter die restliche Buttercreme gemischt und die Torte damit bestrichen. Das sah so schon wunderbar rosa-pink aus und ich spielte mit dem Gedanken, die Torte so zu lassen. Kann man machen, vor allen Dingen, wenn man kein Freund von Marzipan ist.
7. Ich aber liebe Marzipan. Die ausgerollte Marzipandecke dann vorsichtig über die Torte legen und gleichmäßig andrücken. Die Ränder abschneiden und an die Torte anpassen. Aus übrigem Marzipan habe ich dann Herzen ausgestochen und angebracht.
8. Bis zum Servieren kalt stellen.
Omi Erni hat sich auf jeden Fall über diese Torte gefreut. Und auch bei der restlichen Familie kam sie recht gut an, glaube ich. Selbst die Buttercremeverweigerer und Buttercremeskeptiker (zu denen ich durchaus auch zähle) fanden die Torte gut und nicht zu schwer. Der Teig ist locker und nicht zu süß, die Waldfruchtmischung bereichert die Torte sehr, die Buttercreme ist vanillig und Marzipan...Marzipan geht wirklich immer gut.
Auf ein glückliches neues Lebensjahr für die beiden Geburtstagskinder!
Eure