Immer mal wieder trifft mich die Heimatfrage ganz unvermittelt. Wo ist meine Heimat? Was ist Heimat überhaupt? Das Grimm'sche Wörterbuch schreibt dazu:
„heimat, das land oder auch nur der landstrich, in dem man geboren ist oder bleibenden aufenthalt hat“
und nennt dann eine ganze Reihe wunderschöner Komposita, wie Heimatflur, Heimatforst oder Heimatlichkeit.
Geboren bin ich in Kiel und dann, dann verschlug es mich nach ein paar Umwegen ins schöne Nordhessen, nach Kassel. Als ich 2010 zum Studium herkam, da dachte ich mir, dass ich nur die drei Jahre bis zum Bachelorabschluss hier bleiben würde und dann: nichts wie weg. Und dann lernte ich Johann Friedrich kennen. Gebürtiger Kasseler, mindestens also Kasselaner, je nach Strenge der Definition vielleicht sogar Kasseläner. (Merkregel: „Kasseler ist jemand, der in Kassel zugezogen ist, Kasselaner ist jemand, der in Kassel geboren ist, und Kasseläner ist jemand, dessen Eltern bereits in Kassel geboren sind.“) So blieb ich.
So fällt meine Wahl heute, für die neue Runde von „All you need is...“ mit dem Thema Heimatküche, auf ein nordhessisches Rezept. Vor einigen Jahren zeigte ich hier schon das Hessische Schmandschnitzel und Hessische Kartoffelsuppe, außerdem die Stobbendähre und natürlich die Kasseler Grüne Sauce, pardon: Griene Sose.
Für das heutige Rezept habe ich mich mal wieder tief in die Forschung begeben und mir eine alte Ausgabe des Kasseler Kochbuchs der 50er Jahre beschafft. Hier fand ich das Rezept für den Speckkuchen oder Grünen Kuchen, an das ich mich, wie immer, nur ganz grob gehalten habe. Die erste Hürde war direkt die erste Zutat: Brotteig vom Bäcker. Ich habe stattdessen meinen bewährten Zwiebelkuchen-Teig verwendet. Ich könnte mir aber auch Sauerteig sehr gut vorstellen (vielleicht ist das auch eigentlich gemeint, wenn von „Brotteig vom Bäcker“ die Rede ist?).
In die Masse kommen, neben Kartoffeln, saurer Sahne und Schmand, Bärlauch und Petersilie. Das eigentliche Rezept sieht Lauch oder Frühlingszwiebeln vor, aber in der gerade wild wütenden Bärlauchsaison bietet dieser sich doch sehr verführerisch an. Der Speck, der obendrauf verteilt wird, wird vorher in Paniermehl gewendet und so noch knuspriger.
Zutaten für ein Blech (*reicht für drei Springformen)
für den Teig:
400 g Mehl
30 g frische Hefe
125 ml Sonnenblumenöl
150 ml warmes Wasser
je eine Prise Salz und Zucker
Zubereitung:
Aus allen Zutaten einen geschmeidigen Teig herstellen und diesen zum Gehen an einen warmen Ort stellen.
weitere Zutaten:
1,4 kg Kartoffeln
100 g Mehl
Öl zum Fetten des Bleches
200 g Bärlauch oder Lauch oder Frühlingszwiebeln
zwei Handvoll Petersilie
6 Eier
150 g saure Sahne
250 g Schmand
Salz nach Geschmack
250 g fetten Speck
etwas Paniermehl
Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen und kochen. Durch eine Kartoffelpresse drücken und abkühlen lassen.
400 g der Kartoffeln und das Mehl unter den Hefeteig mischen.
Das Blech einfetten und den Teig darauf verteilen. Gleichmäßig andrücken und einen kleinen Rand hochziehen.
Bärlauch und Petersilie hacken.
Die restlichen Kartoffeln mit den gehackten Kräutern, den Eiern, saurer Sahne und Schmand vermischen. Mit Salz leicht würzen.
Den Speck in kleine Würfel schneiden und in Paniermehl wenden.
Die Kartoffelmasse auf dem Teig verteilen und mit Speckwürfeln großzügig bestreuen.
Bei 200 Grad Ober- und Unterhitze für rund 45 Minuten backen. Wenn der Rand oder der Speck zu dunkel zu drohen werden, mit Alufolie abdecken. Warm, lauwarm oder kalt servieren.
An diesem wunderschönen Sonntag unternehmen wir nun eine kleine virtuelle Reise. Unter dem heutigen Motto zeigen ganz viele wunderbare Blogger ihre regionalen Lieblingsrezepte. Packt Euer Köfferchen und auf geht's:
Kleiner Kuriositätenladen Hamburger Pannfisch
Langsam kocht besser Westfälische Kaffeetafel mit Stuten & Schwarzbrot
Kartoffelwerkstatt Selbstgemachter Bibiliskäs mit Wurstsalat und Brägele
Küchenmomente Westfälische Herrencreme mit Eierlikör
Gernekochen Weggen/Emsländischer Rosinenstuten
ZimtkeksundApfeltarte Weltbester hessischer Schmandkuchen nach dem Familienrezept von Babba ninamanie Fränkischer Sauerbraten
fräulein glücklich Was ist Heimat? {Zillertaler Krapfen}
Ina Is(s)t Hessischer Kartoffelsalat mit Brühe und Schmand
Teekesselchen Genussblog Himmel un Äd (vegan)
Foodistas Westfälische Götterspeise
kohlenpottgourmet Dicke Bohnen Eintopf
Naschen mit der Erdbeerqueen Grünkernbratlinge
Ye Olde Kitchen Schwäbischer Hefezopf
Küchenlatein Ofenkater - Birnen-Speck-Auflauf
Die Jungs kochen und backen Brüchermühler Kartoffelpuffert
Patrick Rosenhal Rhöner Weckbraten
Kleines Kuliversum Kniddlen - luxemburgische Mehlklöße mit Vinaigrette
zimtkringel Leberspätzle
Volkermampft Großmutters Paprikahuhn - Soulfood für die letzten kalten Tage
Labsalliebe Dugh - Persisches Nationalgetraenk mit selbst gemachtem Joghurt
Brotwein Wurstsalat bayrisch mit Essig-Öl-Dressing
Linal’s Backhimmel Bayrisches Schmalzgebäck - Auszogne
Lebkuchennest Huckelkuchen
Lasst es Euch gut gehen!
„heimat, das land oder auch nur der landstrich, in dem man geboren ist oder bleibenden aufenthalt hat“
und nennt dann eine ganze Reihe wunderschöner Komposita, wie Heimatflur, Heimatforst oder Heimatlichkeit.
Geboren bin ich in Kiel und dann, dann verschlug es mich nach ein paar Umwegen ins schöne Nordhessen, nach Kassel. Als ich 2010 zum Studium herkam, da dachte ich mir, dass ich nur die drei Jahre bis zum Bachelorabschluss hier bleiben würde und dann: nichts wie weg. Und dann lernte ich Johann Friedrich kennen. Gebürtiger Kasseler, mindestens also Kasselaner, je nach Strenge der Definition vielleicht sogar Kasseläner. (Merkregel: „Kasseler ist jemand, der in Kassel zugezogen ist, Kasselaner ist jemand, der in Kassel geboren ist, und Kasseläner ist jemand, dessen Eltern bereits in Kassel geboren sind.“) So blieb ich.
So fällt meine Wahl heute, für die neue Runde von „All you need is...“ mit dem Thema Heimatküche, auf ein nordhessisches Rezept. Vor einigen Jahren zeigte ich hier schon das Hessische Schmandschnitzel und Hessische Kartoffelsuppe, außerdem die Stobbendähre und natürlich die Kasseler Grüne Sauce, pardon: Griene Sose.
Für das heutige Rezept habe ich mich mal wieder tief in die Forschung begeben und mir eine alte Ausgabe des Kasseler Kochbuchs der 50er Jahre beschafft. Hier fand ich das Rezept für den Speckkuchen oder Grünen Kuchen, an das ich mich, wie immer, nur ganz grob gehalten habe. Die erste Hürde war direkt die erste Zutat: Brotteig vom Bäcker. Ich habe stattdessen meinen bewährten Zwiebelkuchen-Teig verwendet. Ich könnte mir aber auch Sauerteig sehr gut vorstellen (vielleicht ist das auch eigentlich gemeint, wenn von „Brotteig vom Bäcker“ die Rede ist?).
In die Masse kommen, neben Kartoffeln, saurer Sahne und Schmand, Bärlauch und Petersilie. Das eigentliche Rezept sieht Lauch oder Frühlingszwiebeln vor, aber in der gerade wild wütenden Bärlauchsaison bietet dieser sich doch sehr verführerisch an. Der Speck, der obendrauf verteilt wird, wird vorher in Paniermehl gewendet und so noch knuspriger.
Zutaten für ein Blech (*reicht für drei Springformen)
für den Teig:
400 g Mehl
30 g frische Hefe
125 ml Sonnenblumenöl
150 ml warmes Wasser
je eine Prise Salz und Zucker
Zubereitung:
Aus allen Zutaten einen geschmeidigen Teig herstellen und diesen zum Gehen an einen warmen Ort stellen.
weitere Zutaten:
1,4 kg Kartoffeln
100 g Mehl
Öl zum Fetten des Bleches
200 g Bärlauch oder Lauch oder Frühlingszwiebeln
zwei Handvoll Petersilie
6 Eier
150 g saure Sahne
250 g Schmand
Salz nach Geschmack
250 g fetten Speck
etwas Paniermehl
Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen und kochen. Durch eine Kartoffelpresse drücken und abkühlen lassen.
400 g der Kartoffeln und das Mehl unter den Hefeteig mischen.
Das Blech einfetten und den Teig darauf verteilen. Gleichmäßig andrücken und einen kleinen Rand hochziehen.
Bärlauch und Petersilie hacken.
Die restlichen Kartoffeln mit den gehackten Kräutern, den Eiern, saurer Sahne und Schmand vermischen. Mit Salz leicht würzen.
Den Speck in kleine Würfel schneiden und in Paniermehl wenden.
Die Kartoffelmasse auf dem Teig verteilen und mit Speckwürfeln großzügig bestreuen.
Bei 200 Grad Ober- und Unterhitze für rund 45 Minuten backen. Wenn der Rand oder der Speck zu dunkel zu drohen werden, mit Alufolie abdecken. Warm, lauwarm oder kalt servieren.
An diesem wunderschönen Sonntag unternehmen wir nun eine kleine virtuelle Reise. Unter dem heutigen Motto zeigen ganz viele wunderbare Blogger ihre regionalen Lieblingsrezepte. Packt Euer Köfferchen und auf geht's:
Kleiner Kuriositätenladen Hamburger Pannfisch
Langsam kocht besser Westfälische Kaffeetafel mit Stuten & Schwarzbrot
Kartoffelwerkstatt Selbstgemachter Bibiliskäs mit Wurstsalat und Brägele
Küchenmomente Westfälische Herrencreme mit Eierlikör
Gernekochen Weggen/Emsländischer Rosinenstuten
ZimtkeksundApfeltarte Weltbester hessischer Schmandkuchen nach dem Familienrezept von Babba ninamanie Fränkischer Sauerbraten
fräulein glücklich Was ist Heimat? {Zillertaler Krapfen}
Ina Is(s)t Hessischer Kartoffelsalat mit Brühe und Schmand
Teekesselchen Genussblog Himmel un Äd (vegan)
Foodistas Westfälische Götterspeise
kohlenpottgourmet Dicke Bohnen Eintopf
Naschen mit der Erdbeerqueen Grünkernbratlinge
Ye Olde Kitchen Schwäbischer Hefezopf
Küchenlatein Ofenkater - Birnen-Speck-Auflauf
Die Jungs kochen und backen Brüchermühler Kartoffelpuffert
Patrick Rosenhal Rhöner Weckbraten
Kleines Kuliversum Kniddlen - luxemburgische Mehlklöße mit Vinaigrette
zimtkringel Leberspätzle
Volkermampft Großmutters Paprikahuhn - Soulfood für die letzten kalten Tage
Labsalliebe Dugh - Persisches Nationalgetraenk mit selbst gemachtem Joghurt
Brotwein Wurstsalat bayrisch mit Essig-Öl-Dressing
Linal’s Backhimmel Bayrisches Schmalzgebäck - Auszogne
Lebkuchennest Huckelkuchen
Lasst es Euch gut gehen!
Eure