Normalerweise wären wir jetzt an der Ostsee. In den letzten Jahren habe ich Gründonnerstag noch einmal auf dem Wochenmarkt gearbeitet, danach ging es direkt auf die Autobahn und ab in den Norden. Wir würden jetzt irgendwann am Meer ankommen, bei unserem Lieblingsitaliener einkehren oder direkt in die Wohnung fahren. Das Meer wäre direkt vor unserer Haustür, aus dem Dachbodenfenster kann man es sehen. In den letzten sieben Jahren waren wir sechs Mal über Ostern dort. Es ist so etwas wie unsere Tradition.
Das findet in diesem Jahr natürlich nicht statt. So sitzen wir zu zweit zuhause, die Familie zwar in absoluter Reichweite und dennoch unerreichbar fern. Wir halten uns an die Kontaktverbote, wollen nichts riskieren. Andere Traditionen, außer unseren Ostseeurlauben, haben wir an Ostern bisher nicht. Trotzdem wollen wir die anstehenden Feiertage natürlich so schön wie möglich verbringen. Die Sonne scheint, unser Balkon geht nach Westen hinaus und so haben wir die herrliche Abendsonne. Die perfekte Gelegenheit, die Ostertage mit einem Cocktail einzuleiten.
Zu Ostern soll es floral werden. Die Veilchen im Garten blühen und wir haben erst kürzlich einen Veilchenlikör gekauft. Im Parfait Amour werden Veilchen mit Rose, Orange und Vanille kombiniert. Ein sehr blumiger Likör!
Ich kombiniere das mit einem Weißwein-Aperitif, z. B. Cocchi Americano oder Martini bianco, sowie einem Rosé-Sekt. Das fängt die zarte lila Farbe ganz wunderbar ein, neutralisiert das blumige Aroma ein wenig und sorgt für einen frischen Frühlingsdrink.
Pro Glas:
30 ml Parfait Amour oder anderer Veilchen-Likör
30 ml Cocchi Americano oder anderer Weißwein-Aperitif
100 ml Rosé Sekt
Eiswürfel
frische Veilchen nach Geschmack
Zubereitung:
Veilchenlikör und Weißwein-Aperitif in einen Cocktailshaker geben und mit Eis auffüllen. Kräftig shaken und in ein Glas abseihen. Mit Rosé-Sekt auffüllen. Nach Belieben mit frischen Veilchenblüten und Eis garnieren und servieren.
Für uns ein perfekter Einstieg in die Osterzeit. Damit möchte ich auch liebend gern virtuell mit lieben Bloggerkolleg*innen anstoßen. Zorra und Simone haben dazu aufgerufen und diesem Ruf komme ich natürlich nach.
Lasst es Euch gut gehen und habt es schön. Egal wo, mit wem oder wie ihr die nächsten Tage verbringt!
Bücher und Essen. Das sind zwei Dinge, die ich sehr liebe. Schon immer habe ich gerne gelesen. Und wer, wie ich, gleichermaßen gerne
kocht und liest, der kennt das sicherlich: Man liest in einem Roman von
Essen und fragt sich unweigerlich, wie das wohl schmeckt. Oder man
bekommt plötzlich unbändige Lust auf das beschriebene Essen. In Märchen gibt es Töpfe voller Milchreis, golden gebratene Hühner und Brot, frisch aus dem Ofen. Und ich meine, mal ehrlich, wer träumt nicht davon, mit Hagrids
Felsenkeksen in seiner Hütte vor dem Kamin zu sitzen, Fang hinter dem Ohr
zu kraulen und die neusten Hogwarts-Geschichten hören, im Honigtopf das
Taschengeld für Süßigkeiten auszugeben oder in Hogsmeade ein Butterbier bei
Schneefall zu trinken?
Kate Young bloggt unter The Little Library Café und liebt Bücher mindestens genau so sehr wie ich. Sie kommt eigentlich
aus Australien, lebt nun aber in England und hat ihr erstes Kochbuch bereits
2017 herausgebracht. Nun erschien ihr zweites Kochbuch: „Mit dem LITTLE LIBRARY COOKBOOK durchs Jahr ist ein literarischer und kulinarischer Almanach und ein Weg, das Jahr in Büchern und Gerichten einzufangen.“
Hier bringt Kate Young besonders saisonale Rezepte mit literarischen Vorlagen auf den Teller. Sie erzählt von ihrem Leben in England und schon während der Einleitung sehnt man sich selbst nach London. Kate Young verknüpft ihre liebsten Bücher mit Rezepten und Jahreszeiten. Zum Buch:
Kate Young Mit dem LITTLE LIBRARY COOKBOOK durchs Jahr Neue Rezepte aus den schönsten Romanen der Welt
Wunderraum/Verlagsgruppe Random House
320 Seiten, 17,0 x 24,0 cm, 120 farbige Abbildungen
22 €
{Dieses Buch habe ich als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung
gestellt bekommen. Eine weitere Bezahlung ist nicht erfolgt. Meine
Meinung ist unbeeinflusst.}
Inhaltsverzeichnis und Inhalt:
Das Buch ist in sechs Kapitel unterteilt: Lange Winternächte, erste Frühlingsboten, der verschwenderische Frühling, Hochsommer, wenn die Blätter sich verfärben und wenn die Tage kürzer werden. Das gefällt mir auf Anhieb sehr, denn ich schätze jede Jahreszeit für ihre Eigenheiten. Jede Jahreszeit soll in diesem Buch kulinarisch gefeiert werden und so gibt Kate Young einem auch einen kleinen Saisonkalender an die Hand. Trotzdem betont sie in ihrem Vorwort eine eher freiere Deutung von ‚saisonal‘. Ihr kommt er nicht nur auf die Zutaten an, sondern auch darum, eine „jahreszeitliche Stimmung zum Ausdruck“ zu bringen. Für mich wird das bei einigen Rezepten aber nicht wirklich deutlich. Erdnuss-Brownies mit Rauchsalz klingt für mich herbstlich oder winterlich, das Rezept taucht jedoch im frühen Frühling auf, ebenso wie die Ricotta-Pfannkuchen mit Backofen-Rhabarber. Unser heimischer Rhabarber braucht allerdings noch eine ganze Weile! Auch die Tomatentartelettes sind mir im Frühling etwas zu früh. Das sind aber nur Kleinigkeiten, denn die überwiegende Menge der Rezepte fangen die entsprechende Jahreszeit wunderbar ein und machen schon jetzt große Lust auf den goldenen Herbst.
Für den Winter: Kräuter-Fisch-Pie / Entenkeulen mit Pancetta und Granatapfel und Puy-Linsen
Für den frühen Frühling: Gebackener Camembert mit Honig-Nüssen / Zabaglione
Für den verschwenderischen Frühling: Lamm aus dem Ofen mit Erbsen-Radieschen-Salat / Gelee mit Sekt
Für den Hochsommer: Hering mit Senf und Roggenknäckebrot / schwedischer Kartoffelsalat
Für den Spätsommer/Frühherbst: Apfel-Cider-Gelee / Apfelkuchen mit Estragon
Für den Spätherbst und frühen Winter: Lamm-Stew / Ingwerbier-Schinken auf Brioche
Literarischer Bezug:
Nicht jedes Rezept nimmt Bezug auf ein bestimmtes Buch, Kate Youngs Verknüpfungen sind in diesem Buch etwas freier. So wird etwa aus dem – besonders durch seine Verfilmung – bekannten Chocolat nicht etwa nur ein schokoladiges Rezept aufgegriffen. Stattdessen fokussiert sich Kate Young auf das Festessen, das Vianne einmal ausrichtet, und präsentiert Tomatentartelettes und eine Meeresfrüchteplatte. Als Dessert gibt es jedoch, ganz passend, Schokoladeneis.
Am Ende jedes Jahreszeiten-Kapitels gibt es mehr Buchempfehlungen für die Jahreszeit. Das mag ich sehr, denn es gibt neue Inspirationen. Viele der Bücher kenne ich noch nicht und freue mich daher darauf, in neuen Welten zu versinken.
Fazit:
Wie schon bei ihrem ersten Buch, stelle ich fest, dass ich nur wenige ihrer literarischen Vorlagen kenne. Es ist für mich daher weniger ein Schwelgen in literarisch-kulinarischen Lieblingskapiteln als ein ganz normales Kochbuch, in dem hin und wieder Bezüge zu Büchern hergestellt werden. Vielleicht muss ich es also andersherum machen: Mich in ein Gericht verlieben, dann das Buch dazu lesen und mir vorstellen, wie es den Personen mit diesem Gericht ergangen sein mag?
Sehr viele der Rezepte reizen mich und ich mag die Zusammenstellung der Rezepte, wenn auch die Zuordnung für mich nicht immer nachvollziehbar ist. Die ausprobierten Kartoffelpfannkuchen waren großartig, besonders in der Kombination mit Forelle; die Biscuits mit Kaffeebutter blieben hinter meinen Erwartungen zurück. Die Bilder sind sehr stimmungsvoll und gelungen – ein großes Lob an Fotografin Lean Timms!
Es ist für mich, alles in allem, ein gutes Kochbuch. Die Idee und das Konzept hinter dem Buch, eine Kombination aus Kochen und Literatur zu erschaffen, gefallen mir enorm, die Umsetzung erreicht mich leider jedoch nicht ganz. Vielleicht, weil es eben einfach nicht meine literarischen Lieblingswelten sind, vielleicht auch, weil ich mit Kate Young auch im zweiten Buch leider nicht so richtig warm geworden bin. Aber wir müssen ja auch keine Freundinnen werden (sie schreibt von mit Butter und Thymian bestrichenen Hähnchen, mit Harissa gewürzter Lammschulter und Schweinebraten mit knuspriger Kruste, um dann zu resümieren, dass sie Salat interessanter findet!). So lange sie tolle Rezepte entwickelt und damit ihre Liebe zu Literatur und Essen teilt, ist es ja nicht schlimm, dass sie Fudge hasst und findet, dass man Sachertorte nur im Winter essen sollte.
Als ich dieses Rezept las, wusste ich sofort, dass ich es ausprobieren möchte. Ich ahnte nicht, dass es mich an den Rande der Verzweiflung treiben würde. Aber: Ende gut, alles gut.
{Das Rezept stammt aus dem Buch Mit dem LITTLE LIBRARY COOKBOOK durchs Jahr von Kate Young, S. 90. Dieses Buch habe ich als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Eine weitere Bezahlung ist nicht erfolgt. Meine
Meinung ist unbeeinflusst.}
Was war passiert?
Zunächst gingen uns die Kaffeebohnen aus. Normalerweise verwenden wir bereits gemahlenen Kaffee. Erst kürzlich hatte ich jedoch zwei verschiedene Kaffeesorten als ganze Bohnen gekauft. Durch die Freistellung, die viele Zeit zuhause und die intensive Arbeit an meiner Masterarbeit, habe ich mich jedoch auch mehr mit Kaffee und verschiedenen Zubereitungsmethoden beschäftigt. Und plötzlich waren also die Kaffeebohnen leer. Ein Zustand, den man natürlich schnell beheben kann. Kein wirkliches Problem.
Beim Herstellen der Kaffeebutter passierte dann das eigentliche Malheur. Die Sahne muss geschlagen werden, bis sie sich in Butter und Buttermilch trennt. Das habe ich die Küchenmaschine machen lassen, allerdings – und das war der große Fehler – ohne Abdeckung. Die Schale war groß, die Sahnemenge klein, was sollte also passieren?
Der Prozess dauerte eine kleine Weile und in der Zwischenzeit kam mein Mann mit Einkäufen nach Hause. Ich half ihm, diese zu verstauen, als ich auf einmal ein unangenehmes Plätscher-Geräusch vernahm: Mit großer Geschwindigkeit wirbelte die Küchenmaschine mit der mittlerweile entstandenen Butter am Rührbesen die Buttermilch durch die gesamte Küche. Überall war Buttermilch – im wunderschönen Farbton Latte macchiato. Spritzer auf der Tapete, eine Lache auf der Arbeitsfläche und auf dem Boden und das aufgeschlagene Backbuch hatte natürlich auch eine ordentliche Portion abbekommen.
Die 300 ml Buttermilch hatten sich auf die Hälfte reduziert und ich konnte mich an den Tipp halten, Joghurt zuzufügen, falls mehr Buttermilch benötigt wird, als das Buttermachen ergibt. Eine kleine Putzaktion später konnte es weitergehen. Der Teig wurde dann jedoch viel zu weich und klebrig, ihn auszurollen oder zu formen war quasi unmöglich. Also habe ich nach eigenem Gefühl Mehl zugefügt und etwas improvisiert den Teig auf meiner Arbeitsfläche verteilt. Mit einem Glas sollten Taler ausgestochen werden – ähnlich wie bei Scones. Leider gab es keine Angabe zur Glasgröße, als Ergebnis wurden allerdings 8 Biscuits angegeben. Bei mir wurden es, mit meinem recht großen Tumbler, 12 Stück. Mehr Biscuits, prima! Nach den angegeben 12 Backminuten waren diese noch nicht so richtig braun und auch nicht so richtig groß aufgegangen. Aber sie sahen aus, wie meine Scones sonst aussehen, ich habe ihnen noch ein paar Minuten gegönnt und sie dann herausgeholt.
Es duftete herrlich nach Kaffee und ich hatte das Gefühl, dass wir uns nun diese Leckerei so richtig verdient hatten. Der erste Bissen, draußen, auf dem Balkon, bei Sonnenschein, mit dem Mann. Hm. Ein tolles Kaffeearoma, ja, der Teig schön mürbe, aber irgendwie alles nicht süß. Ich dachte über das Rezept und die Zubereitung nach und war sicher: Ich habe keinen Zucker in der Hand gehabt. Die Frage war nun also: Soll es so, oder habe ich bei all dem Trubel was überlesen oder vergessen? Der Mann holte Zucker und brachte, auf dem Weg, das Backbuch mit. Wir stellten daraufhin zwei Dinge fest:
1. Es soll tatsächlich kein Zucker rein.
2. Aber mit Zucker schmeckt es viel besser.
Wir haben uns die aufgeschnittenen, mit Kaffeebutter bestrichenen Biscuits also leicht gezuckert, was das Aroma wunderbar unterstrichen hat und es in ein rundes Geschmackserlebnis verwandelte. Beim nächsten Mal würde ich also beides, Biscuits und Kaffeebutter, leicht süßen.
Zutaten für 8–12 Biscuits und eine ordentliche Portion Kaffeebutter
50 g Kaffeebohnen
400 g Sahne
100 ml Milch
1 Prise Meersalzflocken
125 g kalte Butter
340 g Mehl (ggf. mehr!)
5 g Salz
20 g Backpulver
300 ml Buttermilch (die sollte beim Buttermachen entstehen, alternativ weitere Buttermilch oder etwas Joghurt zufügen)
30 g Butter, geschmolzen
Zubereitung:
1. Die Kaffeebohnen in einer Kaffeemühle oder Küchenmaschine grob zerkleinern. In eine Schüssel füllen, mit Sahne übergießen und abgedeckt 24 Stunden kalt stellen und ziehen lassen.
2. Am nächsten Tag die Sahne durch ein Sieb abseihen. Die Milch ebenfalls über die Kaffeebohnen zur Sahne gießen. Die Milch-Sahne-Mieschung mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine steif schlagen und so lange weiterschlagen, bis sich Butter und Buttermilch voneinander trennen. Das dauert eine kleine Weile. Währenddessen im eigenen Interesse einen Deckel/Spritzschutz verwenden, nicht weggehen, sondern gut aufpassen.
3. Ein mit einem sauberen Küchenhandtuch ausgekleidetes Sieb in eine Schüssel hängen und die Butter-Buttermilch-Masse hineingießen. Alle Butterstücken zugeben. Mit einer Prise Salz und ggf. etwas Zucker vermischen, dann das Tuch kräftig auswringen und dabei die austretende Buttermilch auffangen. Die Butter zur Seite stellen.
4. Für die Biscuits Mehl, Salz und Backpulver (und ggf. etwas Zucker) mischen. Die kalte Butter in kleinen Stücken zugeben und verkneten. Die Zutaten sollten sich verbinden, die Butterstückchen aber noch erkennbar sein. 15 Minuten sehr kalt stellen.
5. Die Buttermilch abmessen: Man braucht 300 ml. Ggf. mit mehr Buttermilch oder Joghurt auffüllen und dann mit einer Gabel unter die eiskalte Butter-Mehl-Mischung rühren. Zu einem Teig vermischen. Dieser sollte ausrollbar sein, ggf. also mehr Mehl zufügen.
6. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 2,5 cm dick ausrollen und mit einem Glas Taler ausstechen.
7. Den Ofen auf 220 Grad Umluft vorheizen. Die Taler auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, die Oberfläche mit geschmolzener Butter bestreichen und die Biscuits für 12–15 Minuten backen, bis sie goldbraun und aufgegangen sind.
8. Mit der Kaffeebutter servieren.
Vermutlich werde ich jetzt immer, wenn ich das Buch in die Hand nehme, an diesen Tag denken. Die vielen Kaffeespritzer werden sicher nach und nach verblassen, aber wohl nie wieder verschwinden. Ich finde das okay, Kochbücher sollten benutzt aussehen.
Es gibt Tage, da braucht man Schokolade. Und dann gibt es Tage, da reicht Schokolade alleine nicht. Für solche Gelegenheiten ist dieser Brownie geeignet. Der Teig ist extrem schokoladig und zergeht fast auf der Zunge. Und dann kommt die Erdnusscrème! Die schmeckt schon pur so gut, dass man sie am liebsten aus dem Topf löffeln möchte. Und als wäre das noch nicht gut genug gibt es obendrauf noch ein paar Kleckser Erdbeermarmelade.
Ich habe, vor vielen Jahren, das Rezept schon einmal so ähnlich gebacken. Im Original stammt es von Jamie Oliver, wird mit Himbeeren und Himbeergelee zubereitet. Aber ich richte mich ja selten ganz nach dem Rezept. Damals habe ich es in Muffinform gebacken. Da die Muffins für eine Feier waren, war das praktisch, aber diese Brownies sind noch viel besser, sie sind saftiger und cremiger! Ich habe die Zuckermenge drastisch reduziert und: das merkt man kaum, der Kuchen ist immer noch süß und vollmundig! Bei Obst und/oder Marmelade kann man das Rezept ebenfalls gut nach eigenem Geschmack abwandeln. Außerhalb der Beerensaison ist pure Marmelade vollkommen ausreichend, aber ein paar frische Früchte machen sich natürlich immer gut.
Wenn der Kuchen aus dem Ofen kommt, dann ist er noch sehr weich und braucht – so schwer es fällt – seine Ruhezeit. Aber das Warten lohnt sich!
Zutaten für eine quadratische Form (20*20 cm):
Für die Erdnusscreme:
125 ml Milch
Mark einer halben Vanilleschote
1 Eigelb
25 g Zucker
1 TL Stärke
1 geh. EL Erdnussbutter
Für die Brownies:
150 g Butter
170 g Zartbitterschokolade
60 g Zucker
2 Eier
1 Eiweiß
50 g gemahlene Mandeln
50 g Mehl
etwas Erdbeermarmelade
Zubereitung:
Zuerst die Erdnusscreme zubereiten. Dafür Milch mit der Vanille aufkochen. In einer separaten Schale das Eigelb mit Zucker und Stärke verquirlen. Die heiße Milch unter Rühren nach und nach zugeben. Dann zurück in den Topf geben und bei niedriger Temperatur köcheln lassen, sodass sie eindickt. Die Erdnussbutter zugeben und alles glattrühren. Abkühlen lassen.
Für die Browniemasse die Butter schmelzen. Die Schokolade grob hacken, in eine Schüssel geben und die geschmolzene Butter darüber gießen. Kurz ruhen lassen, dann verrühren, bis die Schokolade geschmolzen ist. Den Zucker zugeben und glattrühren. Die Eier und das Eiweiß zugeben und unterrühren. Mandeln und Mehl unterrühren.
Den Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Eine Backform (20*20 cm) mit Backpapier auslegen. Die Browniemasse in die Form geben. Größere Kleckse der Erdnusscreme auf dem Brownieteig verteilen und mit einem Holzstab oder einer Gabel etwas verquirlen. Kleinere Kleckse Erdbeermarmelade auf dem Teig verteilen und noch einmal ein bisschen verquirlen.
Rund 25 Minuten backen. Der Teig ist außen dann einigermaßen fest, innen noch sehr feucht. Den Kuchen, je nach Geduld, noch eine Stunde auskühlen lassen, dann servieren.
Den fertigen Kuchen stelle ich aufs virtuelle Kuchenbüffet von Leckeres für jeden Tag.
Ein frisches Brot aus dem Ofen zu holen und die erste(n) Scheibe(n) davon noch warm mit Butter und etwas Salz zu essen – das ist für mich ein absolutes Glücksgefühl. Während ich bei Hefebroten ganz oft dieses beglückende Wohlsein verspüre, sind Sauerteige bei mir eine andere Sache. Irgendwie sind mir eigene Sauerteige noch nie so richtig gelungen. Zeit also, mir Hilfe zu holen!
{Dieses Buch habe ich als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung
gestellt bekommen. Eine weitere Bezahlung ist nicht erfolgt. Meine
Meinung ist unbeeinflusst.}
Über das Buch:
Lotta und David Zetterström Backen & Liebe Richtig gutes Backwerk: von Sauerteigbrot bis Zimtschnecke
ISBN: 978-3-517-09867-8
Erscheinungstermin: 28. Oktober 2019
224 Seiten, 21,5 x 26,3 cm
26,00 €
Das Buch, das im Original übrigens den schönen Titel All you need is bröd and love trägt, verspricht Einblicke in die Welt des Backens sowie in die Backstube der Zetterströms. Das Ehepaar hat 2008 eine Bäckerei in Stockholm eröffnet, wo es ihre Leckereien zu kaufen gibt. „Wir lieben Brot“ – das sagt das Ehepaar im Buch mit Worten, aber auch durch die vielen Bilder und natürlich mit jedem einzelnen Rezept. Es sind nur 27 Rezepte in dem Buch enthalten, darunter auch welche, die nichts mit Brot zu tun haben, wie Granola oder Himbeersaft. Dafür gibt es aber sogar das Rezept für die beliebten Kardamomschnecken – nur die Buttermenge verraten sie nicht! Man kann sich also selbst dran wagen und versuchen, sich ans leckere Original heranzutasten. Aber ob es je so gut schmeckt, wie bei einem Stockholmbesuch?
Ich merke mir das Rezept für später vor und mache mich an den Sauerteig!
Ich habe es also gewagt, und nach dem Rezept einen Sauerteig angesetzt. Und ich nehme vorweg: Das hat leider nicht geklappt. Obwohl ich das Glas sterilisiert habe, obwohl ich mich an Zeiten und Mengen gehalten habe, mein Sauerteig wurde leider schlecht. Auch bei einem zweiten Versuch ist es mir leider nicht gelungen. Aber: Mein Schwiegervater backt ebenfalls eigenes Brot und hat mir einen Sauerteigansatz geschenkt. Es kann also erst einmal weitergehen. Ich gebe das mit dem eigenen Ansatz aber noch nicht ganz auf, ein neuer Versuch ist schon angesetzt.
Backen wollte ich das Sauerteig-Toastbrot „Mr. Toast“. Erster Schritt: Dem Rezept für Pain au levain folgen! Also einmal geblättert und los geht es! Der Aufwand für zwei Laibe ist, selbst mit vorhandenem Sauerteigstarter, recht groß. Der Teig wird angesetzt, muss ruhen, wird geknetet, muss ruhen, wird gefaltet, muss ruhen, wird noch einmal gefaltet, muss noch einmal ruhen, wird ein drittes Mal gefaltet, muss noch einmal ruhen, wir geformt, muss noch einmal ruhen und wird dann gebacken. Definitiv nichts, was man mal so eben nebenbei machen kann.
Aber das Ergebnis! Ein Weizenbrot mit kräftigem Sauerteigaroma, das ist
eine unglaubliche Freude. Das Brot wird recht kurz bei sehr hoher
Temperatur gebacken und bekommt eine knusprige Kruste und eine schöne
Krume. Frisch aus dem Ofen schmeckt das Brot himmlisch, aber auch
getoastet an den Folgetagen.
Das Rezept:
Ich schreibe Euch hier das Rezept für das Weizensauerteigtoast auf und habe die Arbeitsschritte aus dem Rezept fürs Pain au levain direkt eingefügt.
Zutaten für zwei Brote:
600 g aktiver Weizensauerteig
500 ml Wasser
7 g frische Hefe
ca. 1 kg Weizenmehl, plus mehr zum Verarbeiten
1,5 EL grobes Meersalz
Zubereitung:
Den Sauerteig in eine Schüssel geben, Wasser („etwas kälter als lauwarm“) zugießen, Hefe hineinbröckeln und Mehl zufügen. Alles zu einem klebrigen Teig vermengen und 30 Minuten abgedeckt ruhen lassen – das nennt man Autolyse.
Dann (nicht vergessen!) das Salz zufügen. Den Teig etwa 5 Minuten in der Maschine durchkneten. Das Salz sollte sich aufgelöst, der Teig Spannung erhalten haben.
Den Teig in eine eingeölte Schüssel geben und abgedeckt 45–60 Minuten gehen lassen.
Dann den Teig „viermal dehnen und falten“. Dazu den Teig in der Schüssel an einer Seite fassen und hochziehen, dann in die Mitte falten. Auf der anderen Seite wiederholen und den Teig über die erste Falte legen. Dann mit den anderen beiden Seiten (oben und unten) wiederholen. Dadurch soll der Teig Spannung erhalten.
Erneut 20–40 Minuten gehen lassen, dann erneut dehnen und falten, dann erneut 20 Minuten gehen lassen.
Nun den Teig zweimal falten, also z. B. nur von oben und unten.
Den Teig aus der Schüssel nehmen und auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche halbieren. Zu zwei länglichen Laiben formen und die beiden Teigenden jeweils eine halbe Runde in unterschiedliche Richtungen drehen, sodass sie leicht verzwirbelt sind. In eine Kastenbackform legen und mit Mehl bestäuben, dann erneut 60 Minuten gehen lassen.
Derweil den Ofen auf 260 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Brote 20–30 Minuten auf der untersten Schiene im Ofen backen. Wenn der Ofen nicht 260 Grad erreicht, ggf. um 2–4 Minuten verlängern.
Über die Arbeit mit dem Rezept:
Für ein Rezept zunächst zu einem anderen Rezept springen zu müssen (und theoretisch, wenn man einen eigenen Sauerteig ansetzt, zu einem dritten), das ist natürlich nie optimal. Aber ich verstehe, dass es für manche Bücher und Rezeptzusammenstellungen einfach sinnvoll sein kann. So fand ich es auch hier nicht so schlimm.
Ich fand es gut, dass am Anfang im Rezept stand, dass der Teig klebrig sein soll – später hat mir eine Angabe über die gewünschte Konsistenz jedoch gefehlt und ich hatte permanent das Gefühl, dass mein Teig zu klebrig ist. Ich habe also nach eigenem Gefühl noch ein bisschen Mehl zugegeben, sodass der Teig einigermaßen handhabbar war.
Ein klitzekleines Manko ist für mich die Angabe über das Vorheizen des Ofens: Die wird im Text bereits vor dem Formen der Brotlaibe gegeben, die dann allerdings noch einmal 60 Minuten gehen müssen. So lange sollte der Ofen ja wohl kaum laufen?
Insgesamt konnte mich das Rezept aber auf jeden Fall überzeugen! Das Brot schmeckt großartig und ist mit normalem Toast nicht zu vergleichen. Da ich nur eine Kastenform habe, habe ich den zweiten Laib frei gebacken und ein eher ciabattaartiges Brot erhalten.
Mit selbstgemachter Bärlauchbutter bestrichen – das ist genau das Glücksgefühl, nach dem ich mich gesehnt habe.
Was ich noch ausprobieren möchte:
Natürlich die Kardamomschnecken, Roggenbrötchen und im Herbst die Pflaumenkonfitüre!
Fazit:
Das Buch ist eine Liebeserklärung ans Brot und die Backkunst. Es enthält Geschichten, Erklärungen und Rezepte. Es konnte mich an einigen Stellen zum Schmunzeln bringen und es löste in mir das Bedürfnis aus, mir sofort die Küchenschürze umzubinden und zu backen. Beim Durchblättern kann man die Aromen aus der Backstube fast riechen! Ein ausdrückliches Lob an dieser Stelle an Bengan Widell, der das Buch mit seinen beeindruckenden Bildern ausstattet!
Bärlauch ist eines meiner liebsten Gewürze. Und da bei meinen Schwiegereltern im Garten der Bärlauch wie Unkraut wächst, nutze ich das um mir regelmäßig welchen zu pflücken. Für uns alle ist die Situation gerade ungewohnt. Wir wohnen ja Zaun an Zaun, sehen uns normalerweise täglich. Aufgrund der Situation verzichten wir darauf natürlich gerade und so habe ich den Großteil der Familie seit zwei Wochen nicht gesehen. Beim Bärlauchpflücken letzte Woche hingegen, da saß mein Schwiegervater im Garten und wir unterhielten uns auf eine Distanz von rund 2 Metern eine ganze Weile.
Unsere sonst üblichen Sonntagessen fallen seitdem leider auch aus. Aber ich habe getan was ich konnte, um auch ein gutes Wochenend-Essen auf den Tisch zu bringen und der Kartoffelsalat kann sich definitiv sehen lassen. Bei der Wahl zwischen Essig-Öl und Mayonnaise-Dressing wurde es dann doch was ganz anderes: eine Schmand-Joghurt-Sauce mit Bärlauch.
Zutaten für eine große Schale Kartoffelsalat:
300 g Schmand
150 g Naturjoghurt
Salz
Pfeffer
2 kleine Frühlingszwiebeln
7 Blätter Bärlauch
1 Schuss Apfelessig
750 g Kartoffeln
Zubereitung:
Die Kartoffeln in Salzwasser gar kochen, pellen und abkühlen lassen, dann in Scheiben schneiden.
Frühlingszwiebeln und Bärlauch fein hacken und in eine Schale geben. Schmand und Naturjoghurt zugeben und gut verrühren. Mit Apfelessig, Salz und Pfeffer abschmecken und die Kartoffelscheiben zugeben. Vorsichtig unterheben – fertig.
Ob zum Schnitzel, zum Hackbraten oder einfach pur gelöffelt, der Kartoffelsalat konnte uns richtig überzeugen und wird daher sicher öfter auf den Tisch kommen!
Ich habe zum 01. März eine neue Stelle angefangen. Dass das erst drei Wochen her ist, scheint mir unvorstellbar, denn seitdem haben sich die Ereignisse schließlich überall überschlagen. Als ich im neuen Job anfing, wurde ich sofort sehr herzlich von allen aufgenommen und ich fühlte mich innerhalb kürztester Zeit angekommen. Lebhaft diskutierten wir bereits an meinem zweiten Tag in der Mittagspause über das Thema Kaffee – wie stark er gekocht und wie er am besten zubereitet werden sollte. Mein Kollege erzählte, dass er gelesen habe, dass Honoré de Balzac – legendär für seinen hohen Kaffeekonsum – 40 Bohnen als perfekte Kaffeemenge pro Tasse ermittelt habe. Also brachte ich am nächsten Tag meine Kaffeemühle mit, wir mahlten 40 Kaffeebohne und bereiteten daraus eine kleine Tasse Kaffee zu, einfach mit Wasser aufgegossen. Es war nicht der beste Kaffee in meinem Leben (viel Kaffeesatz!), aber einer, den ich so schnell nicht vergessen werde.
Den eigentlichen Impuls für diesen Beitrag bzw. für die dahinterstehende Aktion „Wohin mit all dem Mehl?“ bekam ich durch ein anderes Büro-Gespräch, gut eine Woche später. Man spürte mittlerweile die Auswirkungen des Corona-Virus – besonders dadurch, dass die Menschen angefangen hatten, die Supermarktregale leer zu kaufen. Meine Chefin fragte amüsiert in die Runde, was die Menschen überhaupt alle mit Mehl wollten, die meisten hätten doch sicher noch nie im Leben ein Brot gebacken. Die heutige Blogaktion sammelt daher Rezepte, in denen Mehl eine wichtige Zutat ist. Denn irgendwo muss das ganze Mehl ja sein und dort sitzen jetzt sicherlich Menschen, die sich fragen, was sie damit eigentlich tun sollen.
Die Kombination aus diesen beiden Büro-Anekdoten, meine Widmung an meine lieben Kollegen, ergibt fluffige American Pancakes mit Kaffee-Sirup. Ein perfektes Frühstück fürs Wochenende oder einen Home-Office-Tag.
Wer sich traut, der brät noch ein bisschen Bacon dazu an – wir lieben die Kombination von herzhaft und süß!
Für den Kaffee-Sirup:
150 ml Kaffee (frisch gekocht oder kalt, das ist egal)
100 g Zucker
das Mark einer Vanilleschote oder etwas Vanille-Extrakt
Für die Pancakes (etwa 14 kleine):
2 Eier
125 g Mehl
40 g Zucker
2 TL Backpulver
240 ml Milch
25 g Butter, geschmolzen
mehr Butter zum Ausbacken
Für mutige Experimentierfreudige:
etwas Bacon
Zubereitung:
Für den Kaffee-Sirup:
Den Kaffee mit Zucker und Vanille in einen kleinen Topf geben und bei mittlerer Temperatur köcheln lassen, bis die Konsistenz sirupartig ist.
Für die Pfannkuchen:
Die Eier trennen.
Mehl, Zucker und Backpulver in einer Rührschüssel mischen. Die beiden Eigelbe, Milch und die geschmolzene Butter zugeben und mit einem Schneebesen zu einem glatten Teig verrühren.
Die Eiweiße steif schlagen und den Eischnee mit einem Teigschaber vorsichtig unter den Teig heben. Den Teig für eine Viertelstunde ruhen lassen.
Eine Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen und etwas Butter darin schmelzen. Den Teig in kleinen Portionen in die Pfanne geben. Rund 2–3 Minuten goldbraun backen, dann wenden und erneut 1–2 Minuten braten. Eventuell im Ofen warmhalten, bis alle Pfannkuchen gebacken sind.
Wer mutig ist und ausgefallene Geschmackskombinationen mag, der brät in der Zwischenzeit etwas Bacon knusprig in einer zweiten Pfanne an.
Die Pfannkuchen mit dem Kaffee-Sirup servieren und, nach Geschmack, knusprigen Bacon dazu reichen.
Mit dabei bei dieser Sonder-Ausgabe von Leckeres für jeden Tag sind heute:
In Zeiten wie diesen ist es wichtiger denn je, die positiven Dinge im Leben im Blick zu behalten. Natürlich kann eine Lemon Curd-Tarte nicht die Welt retten. Aber während mir bei der Zubereitung ein Ei heruntergefallen ist und ich die Küche wischen musste, sorgsam darauf achtend, dass der Mürbeteig im Ofen nicht zu dunkel wird, und während mir die Eiweißtupfer beim Brennen an einigen Stellen zu dunkel wurden und ja, auch während des Genießens der fertigen Tarte – in dieser Zeit waren meine Gedanken weit weg von allen Problemen dieser Welt.
Das Aroma von Zitronen, die starke Säure in Kombination mit der samtigen Textur des Lemon Curd, der knusprige Mürbeteig und ein ganz dezentes Gin-Aroma – diese Tarte macht ein bisschen gute Laune. Ich liebe außerdem diese Farbe, dieses strahlende Sonnengelb!
Zutaten für eine Tarteform (⌀ 26 cm)
für den Teig:
250 g Mehl
90 g Zucker
125 g Butter
Mark einer Vanilleschote oder etwas Vanille-Extrakt
1 Ei
Fett für die Backform
getrocknete Hülsenfrüchte zum Blindbacken
für das Lemon Curd mit Gin:
100 g Butter
200 g Zucker
Schale und Saft (125ml) von 3 Bio-Zitronen
2 EL Gin
2 Eier
2 weitere Eigelb
für die Eiweiß-Tupfen:
2 Eiweiß
40 g Zucker
Zubereitung:
Für den Mürbeteig alle Zutaten vermischen und zu einem Teig verkneten. Zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie einwickeln und rund 30 Minuten kühlen.
In der Zeit das Lemon Curd zubereiten. In einem kleinen Topf die Butter in Stücken mit dem Zucker, Zitronensaft und -schale und dem Gin bei mittlerer Temperatur erhitzen, sodass die Butter und der Zucker sich lösen – die Mischung sollte warm, aber nicht heiß sein! Dann vom Herd nehmen. Die beiden Eier mit den zwei weiteren Eigelben separat verquirlen, dann zur warmen Butter-Zitronenmischung geben. Unter Rühren bei mittlerer Temperatur erhitzen, sodass die Masse schön cremig-dick wird. Sie sollte nicht zu heiß werden, sonst gerinnt das Ei. Das Lemon Curd zur Seite stellen. [Die übrigen beiden Eiweiß erst einmal kaltstellen!]
Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Den gekühlten Teig ausrollen und eine gefettete Tarteform damit auskleiden. Mit Backpapier abdecken, mit getrockneten Hülsenfrüchten beschweren und den Boden für 10 Minuten blindbacken. Backpapier und Hülsenfrüchte entfernen und weitere 5 Minuten backen. Die Form herausnehmen.
Das Lemon Curd durch ein Passiersieb streichen und auf dem Mürbeteigboden verteilen. Noch einmal für 5–10 Minuten in den Ofen schieben.
Die Tarte danach kaltstellen, für mindestens eine Stunde. Vor dem Servieren die übrigen beiden Eiweiße halbsteif schlagen,
den Zucker einrieseln lassen und ganz steif schlagen. Den Eischnee in einen
Spritzbeutel füllen und damit auf der Tarte Tupfen aufspritzen. Die Tarte dann
entweder noch einmal unter Grillfunktion in den Ofen schieben oder mit
einem kleinen Hand-Brenner die Tupfen flambieren, sodass sie eine schöne
Farbe bekommen.
Dann direkt servieren!
Ihr Lieben: Passt auf Euch und Eure Mitmenschen auf. Bleibt zuhause, wenn es machbar ist. Versucht, die positiven Augenblicke zu sehen und zu genießen. Es ist eine schwere Zeit und jeder von uns hat mit Sicherheit seine ganz eigenen Sorgen. Versucht, füreinander da zu sein, trotz #socialdistancing.
Dass ich Cocktails liebe, dürfte allgemein bekannt sein. So habe ich nicht nur meine hauseigene Cocktailbar auf Küchenliebelei eröffnet, keine Kosten und Mühen gescheut um das Downton Abbey-Cocktailbuch auf Herz und Nieren (und Leber!) zu testen, sondern auch einen James Bond-Abend veranstaltet. Kein Wunder also, dass ich mich auch dem neusten Cocktailbuch widme:
Shaken. Auf einen Drink mit James Bond & Ian Fleming.
{Dieses Buch habe ich als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung
gestellt bekommen. Eine weitere Bezahlung ist nicht erfolgt. Meine
Meinung ist unbeeinflusst.}
ISBN: 978-3-88117-209-7
Hölker-Verlag
224 Seiten
Format: 21,0 x 14,9 cm
Hardcover
Einband: mit Folienprägung
20,00 €
Der erste Eindruck:
Ein schwarzes Buch im handlichen Format, darauf goldene Schrift und goldene Illustration? Moment, hatten wir das nicht gerade erst? Ja, die Ähnlichkeit zwischen dem Downton Abbey-Cocktailbuch aus dem Prestel-Verlag und dem James Bond-Cocktailbuch aus dem Hölker-Verlag ist vorhanden. Aber: Ich versuche, diese beiden Bücher nicht miteinander zu vergleichen. Ja, beides sind Cocktailbücher, beide haben ihren literarischen oder filmischen Ursprung in England. Aber da enden die Gemeinsamkeiten und ich will mich heute nur James Bond widmen.
Aufbau und Inhalt:
Nach einem Vorwort von Fergus Fleming ‒ dem Neffen von Bond-Autor Ian Fleming ‒ und einer kurzen Einführung zum Thema Bar-Ausstattung geht es in fünf Kapiteln um Cocktails:
1. Straight up
2. On the rocks
3. Longdrinks
4. Fizz
5. Exotisch
Zu jedem Cocktail gibt es dann auch eine kleine
Zitatesammlung aus den Büchern und ein paar interessante zusätzliche
Informationen. Allerdings: Keine Bilder aus den Filmen.
Straight up, das größte Kapitel, umfasst Klassiker wie den Dry Martini oder einen Daiquiri, ansonsten aber Eigenkreationen aus der Bond-Welt. Ob Schurken wie Scaramanga oder Bond-Girls wie Pussy Galore ‒ hier findet man viele bekannte Namen wieder. On the rocks ist ein wesentlich kleineres Kapitel, enthält drei klassische Cocktails und fünf Eigenkreationen; bei den Longdrinks ist es ähnlich: zwei Klassiker und sechs Eigenkreationen. Im Fizz-Kapitel dreht sich in sieben Cocktails alles um Champagner. Dass es überhaupt noch ein Kapitel mit exotischen Cocktails gibt, verwundert. Denn bereits in den vorigen Kapitel gab es Erdnussbutter-Rum, Bananenlikör und rote Bete-Sirup, also Zutaten, die ich durchaus bereits exotisch finde. Dennoch entführt das letzte Kapitel noch einmal in die Abgründe exotischster Cocktailkreationen:
Zu den Zutaten:
James Bond: Höher, weiter, schneller, mehr! Das trifft auch auf die Zutaten zu. Mit unserer klassischen Ausstattung kommen wir leider nicht sehr weit.
Oft wird zu sehr speziellen Alkoholika gegriffen. Während man statt Hudson Four Grain jeden anderen Bourbon Whiskey, statt Belvedere Wodka einen anderen Wodka oder statt Carpano Antica Formula anderen roten Wermut verwenden kann, sind einige Zutaten jedoch nicht ohne weiteres austauschbar: Basilikum-, Litschi-, Thymian- oder Tannenlikör sind eher speziell; Créme de Mûre, Parfait Amour oder Jinro Soju sind Spirituosen und Zutaten, von denen ich nicht einmal weiß, was sich dahinter verbirgt. Da wäre eine Erläuterung und ein Hinweis, wo man es kaufen kann, hilfreich gewesen! (Die Auflösung ist: Brombeer-Likör, Veilchen-Likör und ein Reis-Destillat). Auch bei der Dekoration wird es extravagant: Essbare Schneeflocken, Pandanblatt, Bienenwabe, Blattgold.
Positiv anmerken kann man jedoch, dass für viele spezielleren Zutaten Rezepte angegeben werden: Haselnuss-Orgeat, Roibuschsirup oder Wasabiwasser kann man etwa ganz einfach selbst herstellen.
Das Problem ist, dass viele der Cocktails wirklich spezielle Zutaten erfordern. Grundsätzlich reizen mich aber einige der Cocktails, etwa The Supercharger, mit Vanille- und Ingwerlikör, Le Chiffre, mit Calvados, Chartreuse, Honig, Thymianlikör und Cidre, oder Felix, für den man Ahornwasser braucht.
Fazit:
Dieses Cocktailbuch ist kein Einsteigerwerk und keines für den Alltag. Man braucht nicht nur eine sehr gut ausgestattete Bar, sondern auch die Freude und die Bereitschaft, neues auszuprobieren und in neue Zutaten zu investieren. Dafür wird man mit einer Vielfalt ausgefallener Getränke belohnt. Die meisten Cocktails sind alles andere als gewöhnlich und bringen interessante Komponenten zusammen. Wer auf der Suche nach ausgefallenen Getränken, Inspirationen und Ideen ist, der
wird hier definitiv fündig. Aber: In die erste Auflage haben sich noch ein paar Fehler eingeschlichen! An der ein oder anderen Stelle gibt es bei den Zutaten eine 0 zu viel (so gehören in The Mighty Nightmare nicht 200 ml Odkka Fresh Cut Grass Wodka, sondern nur 20 ml und in Pussy Galore statt 250 ml roten Wermuts nur 25 ml!). Auch wirken leider einige der aus dem englischen übersetzten Passagen holprig (etwa, wenn ein Cocktail als „pflanzlich“ beschrieben wird, obwohl das englische „floral“ vielleicht besser mit „blumig“ getroffen wäre oder das Verhältnis zwischen Bond und Moneypenny als „feste und liebevolle Beziehung“ benannt wird, obwohl eine feste Beziehung eben etwas ist, dass sie gerade nicht haben).