Hachja, das Jahr 2020 geht zu Ende. Und meine Güte, was war das für ein Jahr. Viele sehnen sich nach dem Ende und setzen alle Hoffnungen in das Jahr 2021, das in vielerlei Hinsicht hoffentlich ein besseres Jahr wird. Trotzdem möchte ich, wie auch viele andere Blogger*innen, die Gelegenheit nutzen, einmal Bilanz zu ziehen und zurück zu blicken, in dieses merkwürdige Jahr. Denn, da bin ich sicher: Wir werden uns noch lange an dieses Jahr erinnern.
Da ich aber keinen puren Rückblick erstellen wollte, habe ich Euch heute auch ein neues Rezept mitgebracht: eine Fish-Pie. Eine ganz ähnliche Pie habe ich 2019 während unserer Hochzeitsreise in Cornwall gegessen und mich davon inspirieren lassen. In einer cremigen Béchamel-Sauce kommt zu Lachs und Garnelen Blumenkohl und alles wird unter einem Kartoffelpüree-Mantel gebacken. Ein absolutes Wohlfühlgericht, um die Zeit zwischen den Jahren so gemütlich zu gestalten, wie es nur geht.
Zutaten für eine große oder zwei mittlere Auflaufformen:
750 g Kartoffeln
4 Lachsfilets à 125 g
125 g Garnelen
Zitronensaft
Salz
1 Blumenkohl
später: 500 ml Blumenkohl-Kochwasser
75 g Butter
4 EL Mehl
200 ml Sahne
Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Zur Seite stellen.
Die
Lachsfilets in grobe Stücke schneiden und mit den Garnelen zusammen
salzen und mit Zitronensaft beträufeln. Zur Seite stellen.
Den
Blumenkohl waschen und in grobe Röschen zerteilen. Mit dem Strunk und
den Blättern in einen großen Topf mit Salzwasser geben und 15 Minuten
kochen lassen, bis der Blumenkohl bissfest ist. Strunk und Blätter
entfernen, die Blumenkohlröschen mit einer Schöpfkelle aus dem Wasser
nehmen und zur Seite stellen.
Die
Kartoffelstücke in das kochende Wasser geben und in ca. 15 Minuten gar
kochen. In eine Schüssel abgießen, dabei 500 ml vom Kochwasser auffangen
30 g Butter in kleinen Stückchen über den Kartoffelstücken verteilen
und diese mit einem Stampfer zu Püree verarbeiten. 100 ml der Sahne
zugeben und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Zur Seite stellen.
Im
Topf die restliche Butter zerlassen. Das Mehl zugeben und mit einem
Schneebesen verrühren, kurz anbräunen lassen. Dann nach und nach die 500
ml Blumenkohl-Kartoffel-Wasser zugeben, dabei stetig rühren. Aufkochen
und andicken lassen, dann die Sahne zugeben und mit Salz, Pfeffer und
Muskat abschmecken.
Die
Blumenkohlröschen in die Sauce geben und unterrühren, dann in eine
Auflaufform geben. Die Garnelen und Lachsstücke darauf verteilen und
leicht in die Sauce drücken. Darauf das Kartoffelpüree verteilen. Ggf.
dafür zuerst das Püree auf ein Küchenbrett geben, gleichmäßig in Form
der Auflaufform flach drücken und dann auf der Fischschicht platzieren.
Die Kartoffelpüreeschicht mit einem scharfen Messer einschneiden, damit
heiße Luft entweichen kann.
Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und die Fish-Pie für 20 bis 30 Minuten backen, bis der Kartoffelbrei goldbraun ist.
Während also hoffentlich alle satt und glücklich sind, widme ich mich dem Jahresrückblick.
Was war 2020 dein erfolgreichster Blogartikel?
Die meisten Seitenaufrufe bekam seit Mai die Pasta Frutti di Mare, die ich für die Bella Italia-Aktion von All you need is... gemacht hatte.
Das freut mich sehr, da ich mir zu diesem Anlass sogar die Nudelmaschine meines Schwiegervaters geliehen habe und die Pasta hausgemacht war. Nudeln selbst zu machen, das gehört für mich zu den absoluten Glücklichmachern.
Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?
Die Auswahl fällt da natürlich wie immer schwer.
Die Brownie-Marshmallow-Muffins gehören für mich aber auf jeden Fall dazu, weniger wegen des Rezeptes oder des Geschmacks, als mehr wegen der Erinnerungen. Sie stehen für mich für meinen beruflichen Neuanfang. Im März habe ich mein Volontariat begonnen und diese Muffins zu meiner ersten kleinen Dienstreise mit zwei besonders lieben Kollegen gebacken. Es war noch gerade so zur unbeschwerten Vor-Corona-Zeit, zu dritt im Auto, diese Muffins essend. Ein unglaublich erfüllender, wunderbarer Tag.
Die köstlichen Pide mit Lauch und Feta gehören für mich dazu, weil sie für einen ganz persönlichen Blogger-„Erfolg“ stehen, denn seit diesem Jahr bin ich Teil von „Saisonal schmeckt’s besser“.
Als drittes wähle ich die spätsommerlichen Scones mit Lavendel und Zitrone. Sie stehen einerseits für das Fernweh des Jahres und den Versuch, sich die Aromen des Reisens und der Welt nach Hause zu holen. Außerdem verbinde ich damit aber auch mehrere andere großartige Ereignisse des Jahres: Gebacken habe ich sie im Urlaub, nachdem ich meine Masterarbeit abgegeben hatte. Zu der Zeit befand ich mich bereits in meiner 4. Schwangerschaftswoche.
Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?
Das war zu Beginn des Jahres direkt die Pudding-Aktion von Janke, Steph und Nadine (ich fasse das mal als eine Inspiration zusammen!), sodass auch ich danach vermehrt Puddings gemacht habe.
Zur herbstlichen Runde von „Saisonal schmeckt’s besser“ hat mich Lebkuchennests Krautgulasch vollkommen umgehauen und überzeugt.
Zum Ende des Jahres hat mich dann der Beitrag von Oma Reloaded zu gebeiztem Lachs und Schwiegervater Franz sehr berührt.
Welches der Rezepte, die du 2020 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?
Das dürfte zweifelsohne das Brick Lane Curry sein, dass es hier, mitsamt Pita, mehrfach gegeben hat. das Curryrezept aus dem Buch Made in London konnte uns sofort begeistern, sodass es dieses Gericht immer wieder gab. Das Rezept ist eigentlich relativ simpel, aber die Aromen sind einfach überwältigend gut.
Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2020 beschäftigt? Und hast du es gelöst?
Das größte Problem war inmitten einer Pandemie mit Sicherheit das Thema Abstand. Während des ersten Lockdown im Frühjahr haben wir, obwohl wir direkt nebenan wohnen, so gut wie keinen Kontakt zur Familie gehabt. Ostern, Muttertag, Pfingsten ‒ diese Feiertage haben wir getrennt verbracht. Gemeinsam gegessen haben wir auf eine gewisse Art trotzdem: Mein Schwiegervater hat öfter für alle gekocht, jeder hat sich seine Portion kontaktlos abgeholt und wir haben das Essen genossen.
Auch im Freundeskreis mussten wir kreativ werden. Nur im Sommer haben wir draußen gegrillt, mit Abstand, ansonsten auch hier auf alles verzichtet, was Spaß macht. Stattdessen gab es Videokonferenzen und auch hier haben wir gemeinsam getrennt gegessen. Auf diese Art haben wir sogar meinen 30. Geburtstag feiern müssen.
Ebenfalls gab es dieses Jahr natürlich pandemiebedingte Einschränkungen. Wir haben versucht, nur einmal pro Woche einkaufen zu müssen, dadurch einerseits versucht, einen Essensplan zu entwerfen, andererseits aber auch oft improvisiert und Gerichte aus den Zutaten zubereitet, die wir eben noch im Haus hatten. Wir haben aber auch schon früh beschlossen, regelmäßig bei verschiedenen Restaurants Essen zu bestellen, um diese in den schweren Zeiten zu unterstützen.
Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres –
welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher
Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?
Als absoluter Foodie bin ich natürlich immer auf der Suche nach neuen Offenbarungen und Geschmacksexplosionen. Ich probiere also gerne regelmäßig neue Rezepte aus. Zudem liebe ich ungewöhnliche Kombinationen, habe aber da dieses Jahr wenig Neues entdeckt. Auch seltsame Schwangerschaftsgelüste sind bisher ausgeblieben.
Besonders viel habe ich dieses Jahr jedoch meinen geliebten Bräter verwendet und das ein oder andere köstliche Schmorgericht zubereitet. Ich muss ja ausgleichen, dass ich momentan auf viele Köstlichkeiten ‒ ich denke an Sushi, Carpaccio und blutige Steaks ‒ verzichten muss. Im Dezember habe ich in diesem Zuge zum ersten Mal Ochsenschwanz zubereitet und gegessen, eine absolute Köstlichkeit! Das Rezept folgt im Januar, versprochen.
Wir haben zudem in Kassel einen neuen Vietnamesen entdeckt, bei dem wir regelmäßig Essen bestellen und den ich nicht mehr missen möchte.
Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf deinen Blog gekommen sind?
Leider ist das bei mir immer nicht so lustig, wie bei vielen anderen. Über „Krüllkucheneisen“ freue ich mich (es steht schon für Neujahr bereit und schon jetzt zittere ich vor dem Gedanken, mich ständig zu verbrennen), ebenso über die „Kappessuppe“, die zum einzigen Rezept führt, das ich handschriftlich von meiner Oma besitze.
Was wünschst du dir und deinem Blog für 2021?
Das neue Jahr wird natürlich ein ganz besonderes Jahr für mich und uns.
Für den Blog: Ich hoffe, dass ich bis in den Frühling hinein weiter fleißig bloggen werde, auch wenn irgendwann der Laptop auf dem Bauch stehen muss. Ab Mai wird es dann sicher bedeutend ruhiger, aber ich hoffe, dass ich im Sommer irgendwann wieder regelmäßig schreiben werde! Ich habe zu Weihnachten außerdem eine tolle gusseiserne Pfanne geschenkt bekommen, die soll natürlich zum Einsatz kommen!
Für mich/uns: Mehr als alles andere, dass die restliche Schwangerschaft weiterhin ganz wunderbar verläuft und wir im Mai ein gesundes Baby bei uns begrüßen dürfen. Das wird mit Sicherheit alles auf den Kopf stellen, aber wir freuen uns riesig darauf!
Lasst es Euch gut gehen, das Jahr schön ausklingen und kommt gut ins neue Jahr!
Eure